Vereinschronik

 

 

                                                                                  St. Sebastianus

St. Sebastianus lebte unter dem römischen Kaiser Diocletian ( 284-305 ).ER war Kommandant der kaiserlichen Leibgarde, obwohl sich das Gerücht hielt, Sebastianus sei ein Christ .Als Kaiser Diocletian mit seinen Christenverfolgungen begann, entschloss sich Sebastianus ,als Soldat offen auf die Seite der Christen zu kämpfen .Da er sich weigerte dem Kaiser als Gott zu Opfern, war dies sein Todesurteil. Den Befehl zur Erschießung erhielten die ihm bisher unterstellten Bogenschützen der Leibgarde .Nur so ist es verständlich ,das ihn seine Soldaten aus Liebe und Anhänglichkeit nur verletzen .Seine Soldaten trugen ihn in der Nacht in ein Haus, oberhalb des Forums und gaben ihn in die Obhut eines dort lebenden Christen. Das Haus, das heute St. Sebastianello heißt, wird auf den jährlichen Rom- Fahrten der Schützen besucht. Nach seiner Genesung begab er sich in seiner Uniform anlässlich einer Hinrichtung von Christen ins Kolosseum, trat vor seinem Kaiser und bat ihn, dieses grausame Spiel zu beenden. Kaiser Diocletian, der ihn längst für tot hielt, glaubte an eine Erscheinung und schickte ihn erneut zu den Todgeweihten in die Arena, wo er für alle sichtbar den Märtyrertod erlitten hat.
Von dieser Zeit an galt der heilige Sebastianus als Schutzpatron der Schützen. Über seinem Grab an der Via Appia Antica wurde eine Basilica errichtet, in der die Schützen jährlich bei ihrer Rom-Fahrt für ihren Schutzheiligen eine heilige Messe feiern.

 

 

                                                                Geschichte der Bruderschaft aus Hoengen

Die historischen Schützenbruderschaften haben ihren Ursprung in Nordfrankreich, Belgien und den Niederlanden. Im Rheinland wurden im Zeitraum von 1100-1200 ebenfalls Schützengilden und Bruderschaften gegründet, die sich den „Heiligen Sebastianus“ zu ihrem Schutzpatron wählten.
Nachdem sich im frühen Mittelalter in Teilen Europas bereits Schützenbruderschaften gebildet hatten, organisierten sich am Niederrhein und im ganzen Rheinland ebenfalls Bruderschaften, um ihre Dörfer und Höfe vor Übergriffen fremder Truppen und vor allen Dingen gegen streunendes Gesindel und plündernde Landsknechte zu schützen.
Die Anfänge des Schützenwesens liegen im Dunkeln. Bei ihrem ersten urkundlich belegten Auftreten sind die Bruderschaften bereits voll organisierte Verbände mit Tradition. Es gibt keine ältere Schützengesellschaft, die im Besitz ihrer originalen Gründungsurkunde währe. Das Gründungsjahr von Bruderschaften, die schon vor 1600 in Erscheinung traten, steht im allgemeinen nicht fest. Genauso wenig können wir erfahren, wann in Hoengen eine Schützengesellschaft gegründet wurde. Das genaue Alter der Hoengener Schützenbruderschaft ist unbekannt. Ein „Schicksal“, das wohl alle älteren Bruderschaften tragen müssen. Der Historiker ist daher gehalten, ersatzweise als „offizielles“ Gründungsjahr das der ersten urkundlichen Erwähnung zu nehmen.



Die älteste Urkunde die von Schützen in Hoengen berichtet, stammt vom 5. Dezember 1756



Aus alten Akten :
Beim Umbau der alten Pastorat in Hoengen, nach dem 2. Weltkrieg, wurden auf dem Speicher alte Aufzeichnungen gefunden, die bald auf dem Schutthaufen gelandet wären. Sie sind es aber wert erhalten zu bleiben . Und so machte sich Pfarrer Arnold Scheufens daran sie für die Geschichte Hoengens auszuwerten.
Es handelte sich um Berichte über den Send der Mutterpfarre St. Cornelius Hoengen aus den Jahren 1595-1773, wobei sofort bemerkt sei, das nicht aus allen Jahren Aufzeichnungen vorliegen. Der Send wurde gehalten gewöhnlich am Sonntag Judica ( Passionssonntag ), also zwei Sonntage vor Ostern. Auf ihm wurde die Kirchenrechnung abgelegt.
Für die Schützenbruderschaft Hoengen fand Herr Pfarrer Scheufens eine interessante Aufzeichnung aus dem Jahre 1756.
.In ihr schreibt der damalige Pharrverweser J. Dohms, ein Mönch aus Steinfeld, dass an diesem Tage Jakob Römer als Kirchenmeister seine Kirchenrechnung abgelegt habe. Dabei stellte sich am 5. Dez. 1756 heraus, dass die Kirche dem Kirchenmeister schuldig bleibt 3 Reichstaler 21 Albus, dem Pfarrverweser 35 Albus und 30 Albus „den Schitzen“. Dies ist die 1. Erwähnung der Schützen der Pfarre St. Cornelius Hoengen. Aus dieser Urkunde ergibt sich also, dass in dieser Zeit Schützen in der Mutterpfarre St. Cornelius Hoengen existierten, und dass sie in enger Verbindung mit dieser Kirche standen.
Unser Heimatforscher Heinz Schüller aus Hoengen, fand bei der Erarbeitung seiner sehr weit zurückreichenden Ahnentafel heraus, dass der oben genannte Kirchenmeister Jakob Römer, * 1705 + 1772 ein Ur-Ur-Ur-Ur-Grossvater von ihm selbst und von unserem ältesten Schützenbruder Franz Mund ist.
Ein weiterer Hinweis, für eine ältere Schützenbruderschaft in Hoengen findet sich in einer alten Chronik von 1914. In ihr heißt es: „dass die Fahne der damaligen Schützengesellschaft noch bis zum Jahre 1795 in dem jetzt vom Schumachermeister Paul Zimmermann bewohnten Hause aufbewahrt wurde.
Demnach hat eine Schützengesellschaft in Hoengen bestanden, deren Entstehungsjahr augenscheinlich damals nicht bekannt war, denn der Chronist von 1914 bemerkt: „die Zeit der Entstehung der älteren Schützengesellschaften ist mir für keine einzige bekannt. Glaubwürdige Nachrichten sagen uns von vielen, wann sie bestehen, nicht aber wann sie entstehen.
Versuchen wir uns in diese Zeit einzublenden:
1756 war Karl Balden Pastor in Hoengen, es war die Zeit des 7 Jährigen Krieges (1756-1763). Durchmarsch und Einquartieren französischer Truppenverbände in Hoengen und Alsdorf. In diesen unruhigen Zeiten ruhte wohl das Vereinsleben auch in unserer Gegend. Das Protokollbuch der Aldenhovener St. Seb. Bruderschaft das 1622 begonnen wurde berichtet uns, das das Schießspiel ( Königsvogelschuß ) in den Jahren 1755, 1758, 1759 nicht abgehalten werden konnte. Und im Bruderbuch der Dürbolarer St. Ursula
Schützenbruderschaft können wir lesen das in dieser betrübten Zeit der Vogel unabgeschossen geblieben ist, weil in selbigen Jahren die Franzosen Plündern und Brennen verursachten. .
1756 wurde von starken Erdbeben in unserem Gebiet berichtet, seit dem 3. August 1757 ist Pater Gerardo Kreetz neuer amtierender Pastor in der Mutterpfarre St. Cornelius Hoengen.
Drehen wir ein wenig weiter am Rad der Geschichte.
Eine Volkszählung im Herzogtum Jülich durch die Ortsvorstände und Schöffen ergibt im Mai 1767 im Dorfe Hoengen eine Einwohnerzahl von 488 .
In der Nacht vom 20. zum 21. Juni 1770 haben sich 80 Bandenmitglieder der sogenannten zweiten Bockreiterbande zusammengefunden und sind ins Pfarrhaus in Hoengen eingebrochen. Der Hoengener Einbruch war einer der letzten der Bande. Von 1771-1773 wurden ungefähr 180 Männer und Frauen als Teilnehmer an der Bockreiterbande hingerichtet, darunter allein in Herzogenrath 65 und in Alsdorf 12.
1789 tobt in Frankreich die Revolution und nach zwei schweren Schlachten bei Aldenhoven, bei welcher deren Artillerie auf der Anhöhe Begau stand, besetzten die Französischen Revolutionstruppen 1794 unsere Heimat. Die Schützenbruderschaften wurden zunächst von den Besatzern sehr bedrängt, ihr Vereinsleben und besonders die Bindung zur Kirche waren verboten. Fahnen, Königssilber und andere Wertgegenstände mussten verborgen werden. Dazu lesen wir im Kinzweiler Schützenbuch „1794 ist anvertraut worden dem Hubertus Mund 43 Schilten, Vogel und Keten in der Zeit da er den Vogel in Verwar hatte, da kamen die Franzosen hier in das Land, da hat der H. Mund die schilter über Rein gethan.“ Im Frieden von Luneville 1801 wird der Rhein als Ostgrenze Frankreichs anerkannt. Die Franzosen blieben Herr in unserem Gebiet bis 1814. Französierende Neigungen machten sich in den Unterschriften bemerkbar. Die Vornamen werden bei einigen in die neue Sprache übersetzt. Aus dem Vornamen des Bürgermeisters Hermann Josef Bauer wird ein Germain Joseph, um ab 1815 wieder zum deutschen Namen zurückzukehren. Napoleon I. besuchte mit Außenminister Talleyrand und einigen Marschällen am 2. Sept. 1804 Aachen. Auf seiner Weiterreise kam er wohl über die große Militärstraße „Chauße“ durch Hoengen zum ersten mal nach Jülich, wo er an einem Ehrenessen teilnahm.
Das Vereinsleben ruhte in dieser Zeit und eine große Zahl alter Bruderschaften, ist an diesen schwierigen Verhältnissen auch zugrunde gegangen.
Unser Chronist von 1914 berichtet: „Dieser letztgenannte Umstand muß wohl auch Veranlassung gewesen sein, dass die früher hier in Hoengen bestehende Schützengesellschaft ihre Tätigkeit einstellen musste. Leider haben wir hierüber keine bestimmte Nachricht. Irgendwelche Aufzeichnungen einer bestehenden Bruderschaft, in unserer Pfarre sind vor dem Jahre 1875 nicht mehr erhalten. Auch hier mögen die Kriegsläufe eine Rolle gespielt haben.
In jener Zeit ereigneten sich einige Dinge die für Alsdorf und Hoengen, noch von großer Bedeutung sein sollten. Seit 1840 wurde östlich der großen Störung Feldbiss, im Raume Alsdorf und Hoengen, die Fortsetzung des Steinkohlenbeckens der Wurm durch Bohrungen gesucht, zunächst vergeblich. 1846 erreichen sie mit neuen Versuchsbohrungen bei Hoengen in etwa 43 m Teufe und bei Alsdorf bei 85 m die ersten Steinkohlenflöze. 1848 wurde durch Preußen die Konzession zum Betrreiben der Grube Maria erteilt. 1854 hatte die Grube Maria schon eine Belegschaftsstärke von 265 Mann. Der Schichtlohn betrug ca. 12 Silbergroschen. Aus dem reinen Bauerdorf entsteht allmählich, die Bergbau-Gemeinde Hoengen. In unmittelbarer Nähe der Grube Maria wurde eine kleine Bergarbeiter –Kolonie mit Werkswohnungen zur Ansiedlung von Bergleuten errichtet. Bis 1872 folgten weitere Kolonien auf dem Hoengener Busch, die alsbald den Sammelnamen Mariagrube erhielten. Nach einer Aufstellung von Pfarrer Bauer im Jahre 1806, hatte die Pfarre Hoengen 1094 Seelen ,743 in Hoengen und 351 in Warden. Sie erhöhte sich bis 1857 auf 1817. Ursache war die schnelle Entwicklung der Grube Maria. 1870 stieg die Einwohnerzahl auf 3000 Bürger. Schützenbrüder mit der Berufsbezeichnung Bergmann tauchen nun in den Anmeldeverzeichnissen immer wieder auf.
Nach der Gründung des 2. Deutschen Reiches erfolgte am 1.12.1871 wieder ein Volkszählung. Die Bürgermeisterei Hoengen umfaste jetzt 3122 Personen.
Die neue Grube Maria forderte bereits ihr erstes Opfer aus der Gemeinde. Es war der Bergmann Friedrich Böttcher aus Warden.


Neuer Anfang am 3. September 1875


Von den Jahren vor 1875 besitzen wir von den Schützen kaum Aufzeichnungen.
Nur den Sendbericht vom 5. 12. 1756, über die Kirchenrechnung „das die Kirche dem Kirchenmeister schuldig bleibt 3 Reichstaler 21 Albus, dem Pfarrverweser 35 Albus und 30 Albus (Schitzen).“
Aber von nun ab, haben wir das alte Protokollbuch, das mit dem 3. September 1875 beginnt und am 16. Juni 1940 endet. Dieses für uns so wertvolle Dokument war lange Jahre verschollen und tauchte erst 1958 wieder auf. Es wurde auf den Speicher der Familie Klever gefunden und der Schützenbruderschaft übergeben. Wir wissen, das Wilhelm Klever 1894 in die Bruderschaft eingetreten ist. Er war lange Jahre Hauptmann und man wählte ihn 1934 zum Vereinsvorsitzenden. Er hütete das alte Protokollbuch über die Nazi-Zeit und die Kriegsjahre und sicherte uns so ein wichtiges Dokument. Dieses Buch, enthält auch eine Chronik, aus dem Jahre 1914. Der Chronist beschreibt ausführlich was sich in den Jahren seit 1875 bis zum ersten Weltkrieg ereignet hat. Das Protokollbuch erzählt von der Neugründung der Schützenbruderschaft und enthält ganze Festreden zu Jubelfesten. Wir werden es noch oft zu Worte kommen lassen.
Da schreibt der unbekannte Chronist:
„Es war im Jahre 1875. In unserem deutschen Vaterlande loderte der unselige Kulturkampf und legte mit seiner kurzsichtigen engherzigen Politik unsere hl. Kirche Fesseln an. Es war in jenen Tagen wo unser geliebter Erzbischof Paulus Melchers, gewaltsam in das Gefängnis geführt wurde und es galt mehr den je den kath. Geist auch nach außen hin offen zu bekunden. Da wurde seitens mehrerer hiesiger Einwohner der Wunsch laut, wieder eine Schützen-Bruderschaft zu gründen. Angefeuert durch die Zustimmung und den Wunsch des damaligen Herrn Pfarrers Johannes Hilarius Jost *1803+1885 wurde von Herrn Wilhelm Ullerich *1823+1892 eine Versammlung einberufen, um den Wunsch in die Tat um zusetzen. Da allgemein der Wunsch war eine Schützen-Bruderschaft zu gründen, beweist doch die Tatsache , dass 30 Männer dieser Einladung folge leisten. Es waren dies die Herren:“
Wilh. Ullerich Math. Gerh. Mund Joh. Jos. Weitz
Math. Jos. Frings Peter Jo. Nelessen Joh. Erberich
Wilh.Jos. Frings Winand Karduck Wilh. Weidenhaupt
Peter Jos. Hogen Gerh. Palmen Leonard Schmitz
Wilh.Jos.Krichel Wilh. Dressen jun.
Joh. H. Weitz Math. Pohlen
Wilh. Kappes Peter Steinbusch
Heinrich Bings Peter Frings
An. Nacken Heinrich Esser
Wilh.Dreßen Peter Jos.Götting
Gerhard Roß Heinrich Lenden
Peter Jos. Dohms Math.Wilh. Mertens
Gerhard Frings Heinrich Jos. Plum
Mit begeisterten Worten legte Herr Ullerich, der mit vollem Rechte als der eigentliche Gründer der Gesellschaft gilt, den Erschienenen den Zweck der zu gründenden Bruderschaft ans Herz und bat die Anwesenden seinen Wunsch eine Schützenbruderschaft zu gründen, zu verwirklichen. Nach dem nun die Angelegenheit reichlich debattiert, ergriff Herr Ullerich nochmals das Wort.
„Meine Herren:“ So sagte er: „Wir sind also alle vom gleichen Wunsche beseelt, sind alle gleichen Sinnes. Zaudern wir deshalb nicht länger. Ich bitte sie durch erheben von den Plätzen ihre Zustimmung für die Gründung der Bruderschaft zu geben.“
Das Ergebnis war vorzüglich. Einstimmig angenommen.
„Die Gläser hoch: Die junge wiedergegründete St. Seb.Schützen-Bruderschaft von Hoengen möge sie glücklich wachsen, blühen und gedeihen. Sie lebe hoch, hoch, hoch.“
Nach dem nun die bereits vorliegenden Statuten beraten und einstimmig als gut befunden wurden, wurde der Vorstand gewählt. Als Vorstandsmitglieder gingen aus der Wahl hervor:

1. Brudermeister Wilhelm Weidenhaupt
2. Brudermeister Gerhard Frings
1. Schriftführer Wilhelm Ullerich
2. Schriftführer Heinrich Esser
1. Rechnungsprüfer Winand Karduck

Das war der schöne Erfolg der Gründungsversammlung. Sie nannten sich gegenseitig Schützenbrüder. Sie waren sich innerlich näher getreten und es umschlang sie ein treues Bruderband das gebildet wurde durch das erstreben gleicher Ziele und gleicher Ideale.
Den Bemühungen des damaligen Herrn Vikars Kramm ist es, des Kulturkampfes wegen nicht gelungen den Verein zu einer Bruderschaft zu erheben und so musste der Name in St. Seb. Schützen-Gesellschaft geändert werden.
Wie allgemein die Sympathie für die neu gegründete St.Seb.Schützen-Gesellschaft war, beweist die Tatsache, dass in der nachfolgenden Versammlung 13 Neuaufnahmen zu verzeichnen waren und so konnte die Gesellschaft ihren ersten Königsvogelschuss am 3.Oktober 1875 mit einer stattlichen Zahl feiern.
Da der Königsvogel an diesem Tage nicht abgeschossen wurde, folgte am 10. Oktober ein Weiterschießen und nun fiel der Vogel auf den zweiten Schuss. Als erster Schützenkönig der Gesellschaft wurde das Mitglied Hermann Steinbusch feierlich proklamiert.
Seltsam ist aber, dass er der erste und einzige, namentlich genannte König, in diesem Buch bleibt und für uns somit viele Namen in der Königsliste fehlen. Einige konnten wir von Bildern und Plaketten ermitteln. So schenkte uns, vor einiger Zeit Josef Engel, aus der Kirchstrasse 51, als Familien-Erbstück eine Königsplakette von 1891 mit der Inschrift: „König in Hoengen 1893 H. J.
Dressen.“ Oder man schenkte uns Aufnahmen, aus den Jahren 1931 F. Mund, 1932 J. Ophoven, 1938 J. Bischoff und 1906+1937 H. Kick, worauf der Vater oder Grossvater als Schützenkönig zu sehen ist. Solche Bilder sind für uns von großem Wert und die Bitte geht hiermit an alle Hoengener Bürger auf solche Aufnahmen in den Familienalben zu achten, und sich mit uns in Verbindung zu setzen. Dann könnten wir diese abfotografieren und wieder eine Lücke in der Königsliste schliessen.
Aber kehren wir zurück zum alten Protokollbuch, das uns noch einiges zu berichten weiss.
Vom regen Opfersinn der Mitglieder zeugt die Tatsache, das bereits am 14, November 1875 eine neue Schützenfahne angefertigt von der Firma Düster aus Köln zum Preise 240 Mark beschafft wurde, die am besagten Tage von dem hochwürdigen Pfarrer Jost kirchlich geweiht und abends beim 1. Königball im Saale des Wilhelm Ullerich feierlich enthüllt wurde. Unterbrechen wir den Chronisten einmal. Es handelte sich hier um eine Stoffahne mit gestickter Schrift. Nach berichten älterer Mitglieder war diese Fahne nach dem zweiten Weltkrieg noch im Besitze der Bruderschaft. Sie wurde ende der fünfziger Jahre den Nonnen unseres Klosters in der Goehtestraße übergeben. Die Schwestern erklärten sich bereit das wertvolle Tuch wieder in Ordnung zubringen, hatte es doch sehr unter den Kriegswirren gelitten. Durch irgendeinen unglücklichen Umstand ist diese Fahne nicht wieder aufgetaucht Es wurde nachgeforscht aber sie blieb bis heute Verschollen.
Im Frühjahr 1877 beschließt die Gesellschaft die Erstkommunikanten von Hoengen am Tage der Kinderkommunion festlich mit Musik zur Kirche St. Cornelius zu Begleiten. Diese Beschlüsse werden ergänzt durch die Musikstellung auch bei Fonleichnam und bei der Herz-Jesu-Prozes-
sion in Hoengen, welche jeweils 10 Tage später stattfand.
Im Jahre 1879 wurde die Trauerfahne beschafft. Dieselbe wurde von dem Mitglied Arnold Dick zum Preise von 180 Mark angefertigt. Diese ist noch im Besitze der Bruderschaft. Sie wurde aber nach dem 2. Welt- Krieg nicht mehr benutzt und lag lange Jahre schön gefaltet unter anderen Wäschebündeln bei Franz Mund auf seinem Speicher.
Nach zwei Jahren wurde wieder ein neuer Vorstand gewählt. Josef Breuer wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Nach nur einem Monat wurde wieder ein neuer Brudermeister gesucht. Was war geschehen? Lesen wir im alten Protokollbuch:
In der am 18. Februar getätigten Ergänzungswahl des Vorstandes wurde, da der 1.Vorsitzende Herr W. J. Breuer in ein besseres Jenseits abberufen worden war, Herr Wilh. Weidenhaupt als Vorsitzender gewählt. Es sind unruhige Zeiten, auch für unsere Vereinsmitglieder.
1889 wird auf den Zechen im Wurmrevier gestreikt und die Streikbewegung macht sich auch bei uns bemerkbar. Bergleute aus Hoengen -Mariadorf haben den Streik ins Wurmrevier übernommen. Die Schützen vermerken in ihrem Protokollbuch: „Wegen der Streikerei der Bergleute auf hiesiger Grube lehnen wir Einladungen anderer Gesellschaften ab.“

1885

Am 30. Mai und am 1.Juni 1885 konnte das 10 Jährige Bestehen, mit einem Schützenfest gefeiert werden. 23 auswärtige Schützengesellschaften mit den Ortsvereinen aus Hoengen bildeten einen prächtigen Festzug . Lassen wir nun den Festredner sprechen:
„Die 10 jährige Vereinstätigkeit war wie ein flüchtiger Traum dahin und die Gesellschaft hatte sie glücklich durchlebt. Sie hatte ihre erste Prüfungszeit gut überstanden und es war mit Bestimmtheit anzunehmen, dass sie nun rüstig und tapfer sich entfalten werde, deshalb brauchen die Mitglieder ihre stolze Freude um der Gesellschaft willen nicht zu verbergen. Die liebenswürdige Teilnahme einer so gewaltigen Menschenmenge an diesem Feste, war ihnen der beste Beweis, welche reiche Liebe und Achtung wieviel Wohlwollen und Zustimmung die Gesellschaft sich auch bei den Fernstehenden erworben hatte.“
In den nun folgenden 6 Jahren ist beachtenswertes nicht zu erzählen, außer dem am 8. April 1889 getätigten Ankauf der den Erben Brosius und Weidenhaupt gehörenden Wiese, in der Hahnengasse zum Preis von 739 Mark, seitens der Gesellschaft. Bisher fehlte es noch an einem eigenen Schießstand.
Mit stolz und freude kann die Gesellschaft auf den Beschluß der Versammlung vom 26.1. 1902 zurück blicken, in der 300 Mark bewilligt wurden, für die Beschaffung einer Statue unseres Patrons des heiligen Sebastianus, welcher dem Wunsche des Hochwürden Herrn Pfarrer Dangela entsprechend im neuen Hochaltar unserer Pfarrkirche Platz fand.
Das für das Jahr 1900 geplante, aber verschobene 25 Jährige Jubelfest der Gesellschaft, wurde erst am 28.- 29. Juni 1903 festlich begangen. Grund war der große Bergarbeiterstreik von 1900. In der Versammlung vom 20.1. 1905 wurde einstimmig beschlossen, 50 Mark für die vom Streik betroffenen Bergleute zu spenden. Bemerkt sei noch, dass aus der Gesellschaftskasse insgesamt über 140 Mark an solche Mitglieder gezahlt wurden, welche infolge Krankheit in Not geraten waren.


1908

Vom herrlichen Wetter begünstigt nahm das am 28. und 29. Juni 1908 von der Schützengesellschaft gefeierte, große Schützenfest mit Fahnenweihe, welches zugleich zur Ehrung unseres verehrten Vorsitzenden des Wilh. Weidenhaupt, welcher jetzt 25 Jahre Vorsitzender der Gesellschaft war, gefeiert wurde, einen schönen Verlauf.
Zum ersten und letzen mal wurde ein feierliches Feuerwerk bei einbrechender Dunkelheit abgebrannt.
Große Begeisterung rief der in der Versammlung vom 22. November 1908 gestellte Antrag auf Uniformierung der Gesellschaftsmitglieder hervor, welcher dann endgültig beschlossen wurde.
Bis 1881 wurden bei öffentlichen Aufzügen Schärpen,von den Schützenbrüdern getragen. Danach waren es Medaillen die als Vereinsabzeichen dienten. Lediglich die Offiziere trugen schon Federbüsche. 1903 wurde die Anschaffung neuer Abzeichen und neuer Schützen-Hüte, für alle Mitglieder beschlossen. 1909 war es dann endlich soweit. Beim Schneider Johann Emundts konnten Uniformen für 24,20 Mark bestellt werden.
Eine Fahne und die neuen Uniformen, waren sicher auch der Anlass, einen Fotografen für ein erstes Gruppenbild zu bestellen. Dieses Bild, ist die älteste Aufnahme die wir besitzen. Abgebildet sind 50 Schützenbrüder mit zwei Fahnen und zwei schweren Vorderlader-Büchsen. In der Mitte der König mit der leider verschollenen alten Silberkette. Der Name des Königs ist leider nicht bekannt. In den alten Protokollbüchern wurden die Könige leider nicht namentlich erwähnt, so wie es heute selbstverständlich üblich ist. Außerdem ist zu erkennen, dass die Schützen eigene Trommler besaßen. Wahrscheinlich waren es nur 1 Trommler, 1 Pfeiffer und ein Tambourmajor.
In den folgenden Jahren wird die Schützenwiese erweitert.
Der Vorsitzende teilte der Versammlung vom 3. 10. 1909 mit, dass die hierzu eigens gewählte Kommission, die Wiese, den Erben Boymann gehörend, neben der Schützenwiese liegend, zum Preis von 1000 Mark gekauft habe. Man beschloss die Hecke zwischen den beiden Wiesen zu beseitigen.
Diese Wiese besitzen die Schützen noch heute. Sie wurde immer an einen Bauern aus Hoengen verpachtet, der musste aber Mitglied der Bruderschaft sein. Auf dem Grundstück stand bis 1985 der im 2. Weltkrieg stark beschädigte große Hochschießstand.
Das am 22. 8. 1909 von der Schützengesellschaft unter Beteiligung der hiesigen und der Wardener Vereine organisierte Volksfest zum Besten der Ausmahlung der gemeinsamen Mutterkirche, erbrachte den Reinertrag von 639,20 Mark.
Im selben Jahre beriet man, der Satzung, die so manche Abänderung erfahren hat, eine den Zeitanforderungen entsprechende Neufassung zu geben. Um allen im Vereinsleben auftretenden Situationen in der Zukunft gewachsen zu sein ,mussten die Mitgliederversammlung und der Vorstand ständig durch Beschlüsse und Verordnungen, die ergänzend zu den Statuten in Kraft gesetzt wurden, die Geschicke und den Werdegang der Bruderschaft im Griff behalten. Der Chronist kommentierte das bemühen.
„Mögen aber die gegenwärtigen sowohl , wie die zukünftigen Mitglieder, auf bezüglich dieser neuen Satzungen es sich gesagt sein lassen: „Der Buchstabe tötet, der Geist aber ist es, der das Leben bringt“.
Am 1.10.1911 beschloss die Versammlung, die Gesellschaft als„ eingetragenen Verein“ in das Vereinsregister eintragen zu lassen.
Bis dahin musste die Schützenwiese zum Beispiel, als Eigentum des jeweiligen Vorsitzenden ins Grundbuch eingetragen werden, da der Verein noch keine eigene Rechtspersönlichkeit war.

1910

Nicht übergehen möchte ich die Neuwahl des Vorstandes und der Chargierten, ( Charge = Dienstgrad-Offiziere) welche am 10. Oktober 1910 stattfand.
Der langjährige Vorsitzende Wilhelm Weidenhaupt legte am gleichen Tage, nach nun mehr als 28 Jahren, wegen seines hohen Alters dieses Amt nieder.
Ein Vorstandmitglied richtete hierauf folgende Worte an den Amtsmüden.
„ In Ihnen verehrt die hiesige St. Seb. Schützengesellschaft mit Recht einen Herrn der durch langjährige vorzügliche Verwaltung sich den reichsten Dank der Mitglieder für alle Zeiten gesichert hat. Nur Ihre Umsicht und fester hoffnungsfreudiger Amtsdauer haben wir es zu verdanken, dass wir eine gut geführte Gesellschaft als Erbe übernehmen können. Hätten Sie nicht aus
eigenem Antrieb ihr Amt niedergelegt, wir hätten es Ihnen nie genommen. Nehmen Sie den herzlichsten Dank seitens der Gesellschaft entgegen und seien, Sie unserer großen Verehrung sicher.“
Hierauf wurde derselbe einstimmig als Ehrenpräsident der Gesellschaft gewählt.

In den Vorstand wurden neu gewählt
1. Vorsitzender : Hermann Quaden
1. Schriftführer : Wilh. Kaldenbach
1.Rechnungsprüfer : W. Karduck II
Im selben Jahr beschloss die Gesellschaft mit den Schützengesellschaften der hiesigen Umgebung in Verbindung zu treten, zur Gründung eines Schützenverbandes. Zur Ausführung dieses Beschlusses wurden die Vorstandsmitglieder H, Quaden und W. Kaldenbach gewählt.
Das Resultat ihrer Arbeit ist die Gründung des Westdeutschen Schützen Verbandes, dem dann 25 Schützengesellschaften angehören. Zum ersten Verbandsvorsitzenden wurde Wilh. Kaldenbach aus der Hoengener Schützengesellschaft gewählt. 1912 konnte schon das erste Verbandsfest in Immendorf gefeiert werden. In den nächsten Jahren wurde eine schöne Standarte angeschafft. Diese wurde dann beim Verbandsfest, unter den Vereinen ausgeschossen. Der Sieger bekam eine Urkunde und durfte die Standarte ein Jahr in seinen Reihen tragen. Die Schützen aus Hoengen konnten diesen Wanderpreis: „Standarte“, mehrmals gewinnen. Die Standarte des Westdeutschen Schützen Verbandes, mit der Siegerurkunde, befindet sich noch heute im Besitze der Hoengener Bruderschaft da der Westdeutsche Schützen Verband in dieser Rechts Form nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr auftrat.
( Gesellschaften – Bruderschaften )
Auch von der Weltberühmten „Titanic“ finden sich ein paar bemerkenswerte Sätze im Protokollbuch. Da schreibt der Chronist: „Als die Stolze Titanic ihr Wellengrab fand, zwischen Eisbergen und mehr als Tausend Menschen in den Abgrund zog, da waren dies Nachrichten, die erschütternd auf die ganze Menschheit wirkten. Vor solch jähem Untergange von Menschenglück und Menschenwerk, bebt unsere Seele zurück. Und doch kommen wir nicht daran vorbei, den Worten des Erlösers zu glauben, welche uns die Kirche im Evangelium vor Augen führt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine
Worte werden nicht vergehen.“
In ihrer wechselvollen Geschichte hatten die Schützen bisher alle Umwälzungen, Revolutionen, politische und geistige Entwicklungen, Machtkämpfe und Anfeindungen überstanden, so standen ihnen die größten Bedrohungen und Bewährungsproben, im laufe des 20. Jahrhundert noch bevor.
1913 tritt der1. Vorsitzende H. Quaden von seinem Amt zurück und in einer Außergewöhnlichen Generalversammlung am 24. 8. 1913 wird Wilhelm Kaldenbach zum neuen Vorsitzenden gewählt.


1. Weltkrieg

Am15.Februar 1914 wird in der Versammlung, der Hauptmann Heinrich Klever zum General befördert. Es sind die letzten Eintragungen im Protokollbuch vor dem 1. Weltkrieg.
Denn mit dem Schützenwesen war es fürs erste vorbei. An Schützenspiel, Hurrageschrei und Dorf-Kirmes war nicht zudenken. Die, die es hätten betreiben können, verbluteten im Westen oder lagen im Osten, die, die zu Hause geblieben waren, hatten andere Sorgen.
Nach dem verlorenen Krieg hatten es die Schützengesellschaften, mit der Besatzungsmacht sehr schwer. Das Schiessen war generell verboten und zu Schützenfesten musste eine Genehmigung eingeholt werden. Doch liessen unsere Großväter sich nicht unterkriegen und machten unbeirrt weiter, was sie einmal angefangen.


St.Sebastianus Glocke
21. Dezember 1924 feierliche Weihe der vier neuen Glocken für St. Cornelius Hoengen. Am 3. Dez. waren sie in der Glockengießerei Petit und Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen worden. Sie hatten ein Gesamtgewicht von 52 Zentnern. 1. Glocke : Ton F, Durchmesser 1,26 m. Gewicht 1172 kg: St. Sebastianus Glocke. Paten waren: W. Kaldenbach und Gertrud Palmen. Diese Glocke war ein Geschenk der St. Sebastianus- Bruderschaft. Die Inschrift auf einer Seite lautet: „Schützenglocke töne in hellen Klängen, preise die Güte des Herrn und gebe nachfolgende Geschlechtern Kunde von dem innigen Verhältnis zwischen Kirche und Schützengesellschaft. Möge es immer so bleiben.“ Inschrift auf der anderen Seite: „Im Jahre des Heils 1924 unter dem hochw. Herrn Pfarrer Hugo, als die bittere Not des Krieges, die zwei Glocken unserer Kirche forderte und noch immer kein Frieden in der Welt herrschte, wurde diese Glocke von der St. Sebastianus - Schützengesellschaft gestiftet.“
Und weiter fordert der Bergbau fast regelmäßig jedes Jahr auf hiesiger Grube Maria seine Opfer. Wahrscheinlich sind auch Schützenbrüder betroffen. Immer wieder Spenden die Schützen für in besondere Not geratene.
1926 Einweihung der neuen Synagoge in Hoengen, Schillerstrasse 38, durch die Herrschaft, einer jüdischen Großfamilie aus 3 Hauptfamilien, den Elkans, den Lukas und den Kellers.
1925
Erst am 29, März 1925, gehen die Eintragungen im Protokollbuch weiter. Der alte Vorstand hat seine Arbeit wieder Aufgenommen. Es ist von keiner Ergänzungswahl etwas zulesen. 1927 haben die Schützen nach der außerordentlich schlimmen Inflation, wieder einen Kassenbestand von 1163 Reichs-Mark .
1927
In der Versammlung vom 23. Januar 1927 wird der gefallenen Mitglieder, aus dem 1. Weltkrieg Hubert Mund und Heinrich Wisten gedacht. In der Mitte der zwanziger Jahre sollte das Leben der Bruderschaften neue Impulse und eine konzentrierte Organisation erfahren. Am 1. Juni 1928 wurde in Köln die Erzbruderschaft vom heiligen Sebastianus gegründet, die sich die Stärkung des christlichen Elements im Leben der Bruderschaften zum Ziel gesetzt hatte. Am 6. Oktober tritt unsere Schützengesellschaft der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus in Köln bei. Damit wird endlich nach 54 Jahren Wirklichkeit, was schon 1875 beabsichtigt war, jedoch wegen des damaligen Kulturkampfes nicht gelang. Jetzt durfte man sich Schützenbruderschaft nennen. 1927 haben die Vorstandsmitglieder neue Röcke erhalten. Der Besatz soll von dem der Mannschaftsröcke abweichen. Außerdem wurde beschlossen, auf der Schützenwiese einen Hochschießstand aus Eisenteilen des Schachtes Maria-Reserve der Au-Kull zu bauen, der am 31.12.1925 stillgelegt und demontiert worden war.
1929
Die Schützenbruderschaft übernimmt auf Wunsch des Denkmalausschusses Hoengen die Leitung des Festes zur Grundsteinlegung des Kriegerdenkmals am 12.5.1929.
Auf der Ecke Kirchstr. – Kirchgässchen wurde das Krieger-Ehrenmal errichtet,
darauf stehen die Namen der gefallenen Soldaten und Zivilisten aus Hoengen.
1864
1866
1870 / 71
1914 / 18 = 120
1939 / 45 = 180 + 34 Zi.
Hitler wollte bis 5 Minuten nach 12.00 Uhr kämpfen, dies kostete unsere Dorfgemeinschaft 50 °/° mehr Opfer und zusätzlich die vielen Zivilisten, sowie die Ermordeten 11 Hoengener jüdischen Familien, deren durch das Ehrenmal nicht gedacht wird. Denkt die Dorfgemeinschaft nicht mehr an sie, die doch auch zu uns gehörten. Auch einige Behinderte aus Hoengen wurden durch die Nazis ermordet, „Euthanasie“ nannte man das beschönigend. Alle wurden doch Opfer der Nazis, genau wie die im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten und Zivilisten.
Die Schützenbruderschaft gedenkt jedes Jahr der Opfer, dieser furchtbaren Kriege, an den Kirmestagen des Schützenfestes, mit einer Kranzniederlegung nach dem Hochamt. Damit die vielen Toten nicht Vergessen werden.
1930
1.Juli 1930 die alliierten Truppen ziehen sich vorzeitig aus dem Rheinland zurück. Allerorten finden Befreiungsfeiern statt. Es ist das Notjahr 1930 mit 4,3 Mio. Arbeitslosen und am 21.Oktober geschieht das Unfassbare: Ein furchtbares Grubenunglück bei den Alsdorfer Werken des EBV, mit 271 Toten, bringt 7 Mariadorfer Bergleuten den Tod und auch einigen aus Hoengen.

Das dritte Reich 1933
Die nächsten, die den Schützenbruderschaften in ihrer alten Form nicht belassen wollen, waren die Nationalsozialisten. Die neuen Herrscher wollten alle Verbände und Organisationen gleichschalten. Das “ Führerprinzip“ sollte eingeführt werden. Mehr als die Hälfte eines Veriens-Vorstandes musste in der NSDAP sein. Ein demokratisches Entscheidungsgremium gab es nicht mehr. Hakenkreuzwimpel mussten an die Schützenfahnen angehängt werden.
Romfahrt im Heiligen Jahr 1933-34
In dieser schwierigen Zeit unternehmen zwei mutige Schützenbrüder aus Hoengen, eine Pilgerfahrt nach Rom. Der Kassierer Franz Winand Karduck und sein Bruder Reiner fahren mit dem Zug über die Alpen in die Heiligen Stadt. Von Papst Pius XI. erhielten sie und noch 40 andere Schützenbrüder aus unserer Gegend, das Anno Santo Kreutz. Vor dem Petersdom machten sie noch eine Gruppenaufnahme und auf diesem Bilde sind einige Schützen mit Hakenkreuzbinde zu sehen. Einige Pilger meinten wohl sich anpassen zu müssen, auch unter den Augen des Heiligen Vaters. Aber zurück zu Winand Karduck, er vermachte später sein „Romkreuz“ der Hoengener Schützenbruderschaft. Es befindet sich beim jeweiligen Brudermeister und dieser ist verpflichtet es an kirchlichen Feiertagen für die Bruderschaft und im Sinne des Spenders zu tragen.
In der Zeitschrift „der Schützenbruder“ vom März 2001 ist diese Romfahrt von 1933 ausführlich beschrieben.
Papst Pius XI, rief das Jahr 1933 aus Anlass der 1900- jährigen Wiederkehr des Kreuzestodes von Jesus Christus als Hl. Jahr aus. Die Erzbruderschaft führte daher eine Romfahrt durch. In der Ausgabe des „Schützenbruders“ vom September 1933 wird erstmals das Anno-Santo- Kreuz mit folgendem Wortlaut angekündet: „ Das Ehrenzeichen des Papstes! Alle Schützenorganisationen, die ein Jubiläum von 100 und mehr Jahren feiern, erhalten vom Hl. Vater im Anno Santo 1933/34 ein prachtvolles Abzeichen, das an seidenem Bande getragen wird. Das Abzeichen erhalten alle unter folgender Bedingung.
1. Die Organisation muss Mitglied der Erzbruderschaft sein.
2. Der Pfarrer als geistlicher Präses muss den Antrag bei der Kanzlei der Erzbruderschaft stellen.
3. Die betreffende Organisation muss das 100. Jubiläum schon gefeiert haben.
4. Ein Mitglied der betreffenden Bruderschaft, Gilde, Gesellschaft usw. muss im Anno Santo das Abzeichen selbst aus der Hand des Heiligen Vaters empfangen. Das Ehrenzeichen wird nicht verschickt, sondern wird vom Papst persönlich übereicht.


Im Protokoll der Hauptversammlung vom 1. Januar 1934 steht unter Punkt VI. Die Erzbruderschaft schreibt vor, das ein Führer gewählt wird, überall galt das „Führerprinzip“ bei den Nazis. Einstimmig tritt die Gesellschaft für den General Heinrich Klever ein.

1, Vereinsführer : Heinrich Klever
1, Schriftführer : Josef Bergstein
1. Kassierer : Heinrich Herpers

1935
Am 24. April 1935 findet in ganz Deutschland zum ersten Male ein „ Opferschiessen „ aller Schützengesellschaften zugunsten des „Winter-Hilfs-Werkes“ statt. Alle haben daran teilzunehmen. Der Betrag ist ungekürzt abzuführen.

1936
Am 25. Januar 1936 hatte der „ Reichsbund für Leibesübungen „ die Schützengesellschaften aufgefordert, aus der Erzbruderschaft auszutreten und ihm beizutreten. Andernfalls dürfen sie keine weltlichen Veranstaltungen mehr abhalten.

1937
Seit 1937 taucht ein Gauschützenführer auf. In der Versammlung vom 28. Februar 1937 heißt es. Unser Sportführer gab uns in seinen Ausführungen bekannt, wie in Zukunft sich Versicherungen gestallten im Schützenwesen und wie der Zusammenschluss der einzelnen Vereine in Bezirke und Kreise eingeteilt werden solle.
Damit ist die kirchliche Einteilung in Pfarren und Dekanaten endgültig aufgehoben worden.
Die NSDAP läst den Schützenvereinen nun keine Ruhe mehr. 1938 muß der Vereinsführer erklären, dass ab sofort weder Federbüsche, Degen, Epauletten, noch Medaillen von den Offizieren getragen werden dürfen. Auch sei verboten worden, dass sich die Schützen an irgendeiner Prozession in Uniform beteiligen.

1938
1938 findet der letzte Königsvogelschuss statt. Zuerst wurde er verboten, wie alle Veranstaltungen in diesem Jahr .Dieses Verbot wurde dann aber plötzlich zurückgezogen und der Vogelschuss fand am 7. August statt. Josef Bischoff sen. wurde dann Schützenkönig ,aber man konnte das Ende schon erkennen.


2. Weltkrieg

Am 4, Februar 1940 wurde die Schützenwiese im Rahmen der Zusammenlegung vom Kulturamt enteignet. Es wurde ein Protestschreiben aufgesetzt und an das Kulturamt verschickt. Der Inhalt lautet: „Dass wir nicht auf unsere Wiese verzichten können. Erstens weil das Grundstück Bebaut ist mit einen Hochschießstand und zweitens weil auf dem Grundstück ein Flachstand erbaut werden soll.“ Damit war unsere Schützenwiese nicht mehr Teil eines Landwirtschaftlichen Betriebes, sondern ein bebautes Grundstück. Der Slogen: „Bauernland in Bauernhand“ bei der Blut-und Boden-Politik der Nazis und der Erbhofbauern zog bei uns nicht.

Merkwürdig ist, dass der inzwischen ausgebrochene Krieg mit keinem Wort erwähnt in der Chronik wird.
Am 16. Juni 1940 findet die letzte Versammlung statt. Unter Punkt I werden die neuen Satzungen einstimmig angenommen.
Hiermit enden alle Eintragungen in dem alten Protokollbuch von 1875.

1941

Der 1. Vorsitzende, „Vereinsführer“ schickt ein letztes Schreiben an den Kreisschützenführer Frans von Eisern, Aachen, Lothringerstr.
Die St. Seb. Schützengesellschaft „e.V.“ Hoengen, hat am 27. Juni 1941 folgende Jungschützen in die Gesellschaft aufgenommen:
Mertens Wilhelm geb. 29.6. 1924 in Hoengen Schmieds – End Kirchstr.
Weidenhaupt Peter geb. 10. 5. 1925 in Hoengen Schmieds - End
Steffens Josef geb. 20. 11. 1924 in Hoengen Jülicherstr.
Jorias Josef geb. 6. 4. 1924 in Hoengen Schillerstr.
Bauer Josef geb. 12. 8. 1922 in Hoengen Falterstr.
Breuer Gerhard geb. 10. 2. 1922 in Hoengen Schillerstr.
Palmen Franz geb. 2. 4. 1926 in Hoengen Weitze – Eng Schiller Str.
Mund Josef geb. 5. 5. 1923 in Hoengen Schmieds - Eng
Butz Gerhard geb. 30. 3. 1923 in Hoengen Kreuzstr.
Bischoff Josef jun. geb. 15. 2. 1926 in Hoengn Marktstr.
Carduck Josef geb. 6. 12.1926 in Hoengen Friedenstr jetzt Marien Str.

Dass diese Jungen Leute sich den Schützen angeschlossen hatten, war den Machthabern ein Dorn im Auge. Aber was aus ihnen nach den Kriegsjahren geworden ist, bleibt ein Rätsel. Wir finden keinen dieser Namen mehr in den Schützenbüchern.
Fast alle diese Männer kamen nach dem 2. Weltkriege wieder in die Heimat zurück, bis auf Josef Bischoff aus der Marktstr. 19.

 

1948
Der Wiederbeginn nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen schlimmen Folgen, mangelte es an allem. Die durch die Zwangsevakuierung in ganz Deutschland versprengten Menschen kehren mit und mit Heim. Sie beginnen Unverzüglich mit dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser. Unsere schöne alte Kirche war auch
vollständig zerstört, unser Dorf hatte etwa 3 Monate im (HKF) Hauptkampffeld gelegen, dabei war es im Herbst 1944 sechs Wochen lang ein wichtiger Stützpunkt in der deutschen Hauptkampflinie (HKL). Die Schützen verloren viele Ausrüstungsteile, wie ihr gesamtes Königssilber. Doch der Schützengedanke überlebte und schon bald regte sich der Gedanke an eine Wiederbelebung der alten Schützenbruderschaft
Aber die Besatzungsmächte hatten etwas dagegen. Wieder Deutsche in Uniformen mit Waffen, dass wollten sie nicht zulassen. Und so dauerte es gut zwei Jahre bis sie ihr Einverständnis gaben, zu einer Neugründung der Schützen-Bruderschaft. Alle Bedenken der Alliierten wurden soweit ausgeräumt. Man war froh, nach dieser schweren Zeit das altvertraute Schützen-Fest wieder feiern zu können, wenn auch mit all den vielen Einschränkungen der Nachkriegszeit. Unsere Hoengener sehnten sich nach Normalität.
Nach der Währungsreform am 20. 6. 1948, war es wieder ein Mann, der andere zu begeistern wusste. Johann Ziegler lud alle überlebende Schützenbrüder zu einem treffen ein und viele folgten seinem Rufe. Alle Anwesenden erklärten sich bereit mitzumachen. Sie wollten die St. Seb. Schützenbruderschaft wieder zum leben erwecken. So wählten sie den Herrn Johann Ziegler zum ersten Vorsitzenden der Schützenbruderschaft Hoengen. Der Anfang war wohl noch etwas holprig, denn man hatte es versäumt einen Schriftführer zu wählen, oder fand sich kein geeigneter Kandidat? Bei einer der ersten Versammlung am 29. August 1948 wurde angemahnt, dass unbedingt ein neuer Schriftführer gewählt werden müsse, da seit längerer Zeit kein Protokoll geführt worden war. Es herrschte bei aller übrigen Not auch beachtlicher Papier- Mangel bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948. Zu Punkt I wurde beschlossen den Königvogel auszulosen, da die Deutschen den Alliierten alle Waffen nach Kriegsende 1945 ausliefern mussten. Als Tag der Verlosung der Königswürde, wurde Samstag der 18. September bestimmt, im Lokale Ullerich Jülicherstrasse 173, dort wo vor 73 Jahren schon einmal ein Neuanfang gemacht worden ist.
Den Einsatz auf den Königsvogel beschloss die Versammlung auf 2 DM festzusetzen.
Am 10. Oktober wurde dann mit Peter Ophoven ein Schriftführer gewählt.
Interessant ist zu sehen, dass P. Ophoven seine Berichte in Lateinischer Schrift beginnt, dann aber bis zum Ende seines Amtes, in Sütterlinschrift weiter schreibt. Zum Schlusse der Versammlung, begrüßte unser neuer Schützenkönig Hubert Bauer die Mitglieder, weil er leider bei der Verlosung der Königswürde nicht zugegen war. Er erinnerte nochmals an die straffe Disziplin der Bruderschaften vor 15 Jahren und gab der Hoffnung Ausdruck, das die Bruderschaft wieder werden solle, wie sie früher war. Beim ersten Schützenfest wurde gleich ein kleines Festzelt bestellt, welches die Schützenbrüder aber selber aufstellen mussten. Das man es schaffte gleich im ersten Jahr der Wiederbelebung der Bruderschaft und auch der Währungsreform, von RM zu DM ein Schützenfest zu veranstalten, dass war schon beachtlich, hatte man sich doch erst vor wenigen Monaten wieder zusammengefunden. Mit dem ersten Fest müssen die Mitglieder sehr zufrieden gewesen sein. Denn bei der Versammlung vom 12. Dezember 1948 wurde überlegt, das Geld möglichst Wertbeständig anzulegen. Hierüber gab der Vorsitzende näher Auskunft, was schon in dieser Sache unternommen worden war. Eine neue Königskette sei schon bestellt, worüber Clemens Mund näher Auskunft gab.
Der Krieg 1939-1945 hatte die Hoenger Bruderschaft, um ihre wertvolles Schützensilber gebracht. Aber viele unersetzliche Sachen, wie die Schützenfahne, Protokollbücher, Uniformen, Prozessionsgewehre, Trauerfahne, Urkunden, Standarte und Bilder konnten wiedergefunden
werden. Später tauchten auch fünf Königssilberplaketten wieder auf, die älteste ist aus dem Jahre 1893.

1949

9, Januar 1949 der Vorsitzende gab in kurzen Umrissen die Einnahmen und Ausgaben in DM, der neuen Währung, bekannt und ebenfalls den Stand der Kasse am Ende des Jahres 1948.
Der Kirchenchor hatte eine Einladung geschickt. Zwecks Teilnahme an einem Wiesenfest für einen Neubau der Kirche. Jeder Verein sollte etwas unternehmen, was Geld einbringen könnte. So beschloss die Versammlung an dem Fest teilzunehmen und einen Geldvogel auszulosen. Der Reinerlös sollte in den Orgel-Fonds fließen.
Von der Militärregierung wurde das Schiessen mit Luftgewehren wieder erlaubt. Daraufhin beschließt man 29. August 1949 die Königswürde wieder Auszuschissen.

1950

Am 8.Januar 1950 im Lokale Frings, Friedensstraße, wurden von einer Firma aus Köln Modelle verschiedener Schützenhüte vorgestellt.
Der Gedanke wieder einheitlich als Schützenbrüder aufzutreten, führte zu dem Beschluß, zuerst einmal 25 Schützenhüte zu je 15 DM zu bestellen.
Dieser Beschluß sagt uns einiges aus, über die Bruderschaft in den ersten Jahren nach dem Kriege. Wie stark sie war und das sehr viele alte Uniformen abhanden gekommen sind. Nur der neue Vorsitzende J. Ziegler und der Hauptmann C. Offergeld hatten ihre alten Uniformen retten können. Die Schützenbrüder traten in den ersten Jahren in dunklen Anzügen auf. Nur der alte Hauptmann trug seinen knielangen Offiziersrock mit steifem Halskragen. Diesen Rock trug er bis zum Ende seines Schützenlebens, als die anderen Hoengener Schützenbrüder längst neue Uniformen trugen.

1951
1951 schließen sich 9 Schützenbruderschaften zusammen und gründen den Dekanats- Verband Alsdorf. Jahresbeitrag ist 5 DM. Jede Bruderschaft muß 2 Vertreter wählen. Bestimmt wurden dieSchützen Wilh. Jensen, M Köch und als Stellvertreter A. Römer.

1953
In der Versammlung vom 22. März 1953 wurde beschlossen, neue Uniformen anzuschaffen, 50 DM sollen aus der Vereinskasse gezahlt werden, den Restbetrag soll jeder Schütze selber tragen. Bei einem Schneidermeister aus Immendorf wurden gleich 10 Röcke bestellt.

Am gleichen Tage wurde ein neuer Vorstand gewählt.


1. Vorsitzender: Johann Ziegler
2. II Hermann Ullerich
1. Kassierer : Gottfried Pauels
2. II Wilhelm Clemens
1. Schriftführer: Günter Heudel
2. II Peter Ophoven
Leider hat der sehr junge Schriftführer G. Heudel , nur ein Monatsprotokoll geschrieben, das er ordentlich, in sehr schöner Schrift ausgeführt hat.
Das Schützenfest im Jahre 1954 wurde gemeinsam mit dem Theaterverein Germania und der Hoengener Mai Gesellschaft gefeiert. Man war sich einig, dass der Sonntag nur mit einen Zapfenstreich der Bruderschaft und dem traditionellen Treffen beim König gestaltet werden soll. Der Kirmessonntag soll eingeleitet werden durch einen gemeinsamen Kirchgang der drei Vereine, mit anschließender Kranzniederlegung, nachmittags Festzug und anschließend Königsball. Montags soll ein Schützenball stattfinden. Dienstag runden wir die Kirmes mit dem Dorfball ab. Bemerkenswert ist, das alle Teilnehmer des Festzuges mit ihren Frauen , freien Eintritt bekamen. Man muß sich fragen, wie dieses Fest dann finanziert wurde.
Man findet aber im nachfolgenden Kirmesbericht, einen Monat später keinen negativen Bericht im Protokollbuch. Sicher wurde viel Gespendet, aber vielleicht hat der König Gottfried Pauels, der damals Kassierer war für den erforderlichen Ausgleich gesorgt.

1955
In der Versammlung vom 30. 5. 1955 wurden zwei Junge Burschen in die Bruderschaft aufgenommen, die später beide nacheinander zum 1. Vorsitzenden gewählt worden sind. Es waren die Jungschützen, Alfred Körfer 1975 und Siegfried Ramrath 1980 .
1958
Die Wahl eines neuen Vorstandes war fällig:
Johann Ziegler legte auf der Hauptversammlung vom 12. 1. 1958 mit Rücksicht auf sein Alter und die nachlassende Gesundheit sein Amt als 1. Brudermeister nieder.
1. Vorsitzender : Wilhelm Clemens
2. Martin Kösch
1. Schriftführer: Hubert Fleu
2. Andreas Golks
1. Kassierer : Martin Kösch
2. Franz Mund
Die Schützenbruderschaft bedankte sich beim bisherigen Vorstand und vor allem beim alten Vorsitzenden Johann Ziegler für seine bisherige große Leistung mit stehendem Applaus und ernannte ihn, einstimmig zum Ehrenbrudermeister. Sie bedankten sich noch einmal bei diesem großartigen Mann für sein unermüdliche Arbeit zum Wohle der St. Seb. Schützenbruderschaft. Bis zum heutigen Tage wird im Schützenheim zu seinen Ehren, jedes Jahr am Patronatstag im Januar, der Johann Ziegler Gedächtnis-Pokal ausgeschossen.


Zum Ansehen der Bruderschaft trug auch der Schützenbruder Josef Kausen bei, als er eines Tages der Bruderschaft einen Karton mit alten Papieren überreichte. Er Berichtete, dass er diesen auf seinem Haus-Speicher Friedensstr. / Marienstr. entdeckt habe. Später stellte sich heraus, dass in diesem Hause der ehemalige General und erste Vorsitzende, Wilhelm Klever gewohnt hatt. Man stellte dann fest, dass es sich bei diesen Bündel alter Papiere, um die alten Protokolle der früheren Schützengesellschaft handelte. Die Papiere waren zwar in einen sehr schlechten zustand, aber trotzdem noch gut zu lesen. Man bat Kaplan Günter von den Driesch und Ludwig Rehfisch im alten Protokollbuch nachzuforschen. Die Freude war groß, als wir erkannten, dass diese alten Protokolle im Jahre 1875 begonnen wurden und bis ins Jahr 1941 geführt worden sind. Ausserdem enthielten die Blätter eine ausführlich Chronik aus dem Jahre 1914. Dort wird eine Schützenfahne von 1795 erwähnt, die beim Schumachermeister Paul Zimmermann aufbewahrt wurde.
Im alsbald französischen Rheinland ( „in der fränkischen Republik“ ) wurden die r. Kath. Kirche und alle ihre Einrichtungen und Bruderschaften unterdrückt bzw. aufgehoben, so auch unsere alte st. Sebastianus Schützenbruderschaft in Hoengen.

1959
Im Jahre 1959 feierten die Schützen ihr 165 Jähriges Stiftungsfest. Auf der Silberplakette des amtierenden Schützenkönigs liest man aber heute: „ Franz Mund Schützenkönig 1959 zum 200 Jährigen Stiftungsfest.“ Was war da geschehen? Einige Leute aus dem damaligen Vorstand hatten, aus einer schwer lesbaren Zahl in der Chronik des alten Protokollbuches, herausgelesen, dass die Schützen zur damaligen Zeit schon bestanden haben. Dies wollten aber Kaplan von den Driesch und Ludwig Rehfisch, die, die alten Unterlagen durcharbeiteten noch nicht bestätigen. Es entstand ein Streit, in den selbst das Bundeskriminalamt in Wiesbaden eingeschaltet wurde .Das alles geschah nur wenige Wochen vor dem Schützenfest. Einladungen, Losblöcke Plakate und Eintrittskarten mussten geändert werden, aber die teure Silberplakette natürlich nicht. Ein Unikat ganz besonderer Art.Bei der nächsten Versammlung wurde der Jugendliche Franz Josef Dohmen aus Broichweiden IV in die Schützenbruderschaft aufgenommen. Er ist ein Neffe des amtierenden Königs und heute unser 2.Kassierer und 1.Hauptmann.
Weiter wurde beschlossen zum diesjährigen Karneval einen Wagen zu stellen „Das Försterhaus“ Von nun an nehmen die Schützen jedes Jahr am Rosenmontagszug teil. Heute noch bilden sie alljährlich eine schöne Fußgruppe.


1966
Die alte Schützenfahne von 1908 die immerhin zwei Weltkriege fast heil überstanden hatte,
sah doch sehr mitgenommen aus und man wollte sie nicht länger strapazieren. So beschloss man eine neue Fahne anzuschaffen. Der Kostenpunkt sollte nicht höher als bei 1500 DM liegen, mit Hülle, Tragriemen, und Plastikhülle. Es wurde fleissig gesammelt. Kurz vor dem Schützenfest war sie dann fertig und wurde den Schützen auf der Versammlung vorgestellt. Sie kostete letztendlich 1450 DM mit Damenschleife 135 DM: gefertigt aus sehr schönem Samt und mit Nussbaumtragestange.
Beim nächsten Dekanatsschützenfest zum 210 Jährigen bestehen, wurde die neue Schützenfahne dann von Pastor Arnold Scheufens geweiht. Die alte Fahne,die so lange der Bruderschaft gedient hatte, wurde in einem neuen Glasschrank untergebracht und wird nur noch bei besonderen Anlässen heraus geholt.

1968
Neuer Luftgewehr Schießstand

Ein wichtiger Punkt war immer wieder die Renovierung des Schießstandes auf der bruderschaftseigenen Schützenwiese. Unsere Schützenwiese liegt außerhalb des Ortes hinter der Hahnengasse. Die Polizeiliche Abnahme wurde auch immer schwieriger und Umbauten wurden von der Kreisbaugenehmigungs Behörde abgelehnt.
So musste in den folgenden Jahren an verschiedenen Plätzen Vogelschuss stattfinden.
1949 bei Wertz auf der Wiese Jülicherstrasse,
Johnens Wiese „ Schötteleng“ Kirchgässchen,
Josef Karduck „ Op de Me-yß“ Marienstrasse ,
Wilhelm Clemens an der Scheune (bei Titte Philipp an de Schü) Kirschstrasse,
Liebscher-Muth im Hofgang Kirschstrasse ,
Tillmann im Saal Jülicherstrasse und in der Schützenwiese am alten Stand hinter der Hahnengasse.
Nun suchten die Schützen nach einer Lösung.
Bis im Jahre 1967 der Schützenbruder Franz Mund, auf der Monatsversammlung den Vorschlag machte, auf seinem Grundstück Marktstr.18 einen neuen Schiessstand zu bauen, der seiner Bruderschaft einstweilig eine Lösung bringen könnte, bis diese finanziell besser dran sei. Die Schützenbrüder müssen ziemlich erstaunt in die runde geschaut haben. Franz war schon seit 1954 Mitglied der Bruderschaft und im gleichen Jahre wurde sein Schwiegervater Gottfried Pauels Schützenkönig. Franz Mund war schon zu dieser Zeit viele Jahre 1. Kassierer, der Gedanke, dass die Schützenbruderschaft diese schwere Aufgabe wohl kaum lösen und darüber auseinander brechen könnte, hat ihn wohl zu einem Vorschlag dieser Übergangslösung bewogen.
Die Versammelten waren natürlich begeistert von dem Gedanken, endlich ein Schützenheim mit Schießstand bauen zu können .Aber die Kasse war leer, das wusste der Kassierer Franz Mund sicher am besten .Doch man liess von diesem guten Gedanken nicht mehr ab.
Aus dem Dorfe Langweiler, dass damals dem Braunkohlen-Tagebau weichen musste. Holten die Schützenbrüder alle Bauteile die für ihr vorhaben zu gebrauchen waren.
1968

Mit Unterstützung von Hoengener Bauern, die Traktor und Hänger zur Verfügung stellten, wurde alles zur Marktstraße gekarrt. Alle halfen mit , Handwerker waren ja genug in der Bruderschaft .Es ging zügig voran und 1968 konnte schon der erste Schützenkönig Alfred Körfer dort ausgeschossen werden .Es folgten 16 weitere Könige. Aber die Räumlichkeiten reichten bald nicht mehr aus, alles war sehr familiär und räumlich eng .Manchmal platzte alles aus den Nähten, wenn bis zu 50 Personen anwesend waren. Die Schützen beschlossen deshalb, dass der Vogelschuss wieder zum Volksfest und die Hoengener Bevölkerung wieder daran beteiligt werden sollte.
Brudermeister Siegfried Ramrath und sein Vorstand arbeiteten schon lange an der Errichtung eines neuen Hochschießstandes.1985 war es dann soweit ein guter Platz wurde gefunden, auf dem solch eine Anlage errichtet werden konnte. Es ist ein sehr bedeutender Platz, eine der 3 Urzellen unseres Heimatdorfes. Dort stand schon im Mittelalter, der Heinsberger Gutshof. Vielen wird bekannt sein, das seit 1217 das Prämonstratenserinnenstift in Heinsberg das Patronat über die Kirche in Hoengen besaß. Jahrhunderte blieben die Ordensfrauen von Heinsberg in diesem Besitz, bis 1802 in der Säkularisation das Stift aufgehoben und sein Besitz versteigert wurde. Er wurde erworben, wie in anderen Quellen berichtet wird, von Hermann Josef Bauer. Der ehemalige Heinsberger Hof wurde schließlich 1882 mit einem Areal von 68 Ar von der Zivilgemeinde für 7100 Mark aufgekauft. In dem Hofgebäude wurden außer dem Gemeindebüro zwei Schulsäle und zwei Lehrerwohnungen eingerichtet. Ein Teil der alten Schule war also noch ein Rest dieses alten Gutshofes. Vieles kann man darüber im„Band I +II Hoengen“ von unserem Heimathistoriker Heinz Schüller nachlesen. Hoengener Urzellen: a) die Römervilla im Bachfeldchen, b) der Heinsbergerhof (auch Hoengener Hof) am Marktplatz, c) die Mutterkirche St. Cornelius Hoengen.
Am 28.9.1985 wurde der neue Hochschießstand von unserem Präses Pastor Johannes Palmen eingeweiht und bei herrlichem Spätsommerwetter konnte die Hoengener Bevölkerung wieder ein Königsvogelschießen mit erleben. Spannend ging es dann beim Königsvogelschuss zu, stand doch die Frage an, ob der noch amtierende König Mathias Fuchs die Kaiserwürde erringen könnte. Dies gelang ihm allerdings nicht, denn kurz vor Mitternacht war es Franz Josef Dohmen, der beim 333. Schuss die Würde des Königs errang.


1969
Überraschend war unser 1. Brudermeister Wilhelm Clemens im Jahre 1969 von seinem Amt zurückgetreten. Er hatte den Verein von 1958 an geführt, in den er 1941 eingetreten ist. W. Clemens war Landwirt von Beruf und Pächter der Schützenwiese bis zu seinem Tode.
Zum neuen Brudermeister wurde Hubert Fleu gewählt. Dieser stellte dann zur Würdigung der Leistung von Wilhelm Clemens den Antrag, den alten Vorsitzenden, zum Ehrenbrudermeister zu ernennen. Die Versammlung folgte gerne diesem Vorschlag.

1971
Das Königspaar Ruth und Peter Herpers aus der Kirchstraße stifteten der Bruderschaft zum 215 jährigen Stiftungsfest, eine sehr schöne Jugendstandarte. Die beiden hatten diese in vielen Stunden angefertigt. Ihr Handwerkliches Geschick war schon einzigartig und ihre Standarte ein wahres Schmuckstück.. Peter Herpers war lange Zeit Jugendwart in unserem Verein. Mit Begeisterung setzte er sich für unsere Jugend ein. So manch Junger Mann hier in Hoengen wird sich noch gerne an ihn erinnern. So beschenkte er jährlich zur Weihnachtszeit „seine“ Jugendgruppe mit selbstgebastelten Spielsachen. Peter war seit 1959 Mitglied der Bruderschaft und verstarb viel zu früh 1977. Seine Jugendstandarte wird uns aber immer an ihn erinnern.


1972
In der letzen Woche des Monats März, verstarb im alter von 64 Jahren, plötzlich und unerwartet unser sehr verehrter Präses Pastor Arnold Scheufens. Der Kirchenvorstand überliess unserer Bruderschaft die Totenwache und das Ehrengeleit zu seiner letzten Ruhestätte. Auf seinen Totenzettel ist zu lesen: Fast zwölf Jahre intensiven Schaffens schenkte er der Gemeinde : Pädagoge, Heimatforscher und Baumeister. Durch seine initiative entstanden Altenheim und Kindergarten, wurde das alte Pastorat , nach dem Neubau eines Pfarrhauses, zum Jugendheim umgebaut. Besonderes Interesse hatte er an der Pfarrgeschichte von St. Cornelius, wovon manches Kapitel aus seiner Feder veröffentlich wurde und nunmehr vielen Hoengenern als Andenken an ihren geschätzten Pfarrer erhalten bleiben wird.
Pastor Arnold Scheufens(*1907 +1972) war seiner Pfarre und auch den 68er Jugendlichen und Heranwachsenden ein Hirte wie wir ihn brauchten, ach wir Schützen sind ihm sehr dankbar. Im Rahmen seiner umfangreichen, gründlichen, jahrelangen Heimatforschungen um seine Mutterpfarre St. Cornelius Hoengen hat er unter anderem, auch die Rest-Akten des Kirchlichen Sendgerichtes von 1756 durchgearbeitet und dabei die 1. Erwähnung der Schützen der Pfarre St. Cornelius Hoengen gefunden und dies veröffentlicht.
Wir Schützen sollten bei unserem Jubelfest seine Grab in Hoengen besuchen und seiner Gedenken.


1974
Kurz nach unserem Schützenfest erfährt unser Vorstand die Nachricht vom Tode unseres 1. Brudermeisters Hubert Fleu. Ein Schock für die Bruderschaft die damals nicht sehr stark an aktiven Mitgliedern war. Der Berichterstatter war erst vor einem knappen Jahr bei den Schützen eingetreten und hate Herrn Fleu in guter Erinnerung . Er konnte begeisternde Festreden halten ,wusste einen Verein zu führen ,und setzte sich stets für seine Bruderschaft ein.
Sein Stellvertreter Heinrich Müller übernahm das Amt, bis zur nächsten Hauptversammlung. Dort wurde dann Alfred Körfer zum 1. Brudermeister gewählt.

 

Damengruppe

1976
!m Jahre 1976 wurden die Festtage auf unserem Schützenfest, zusammen mit dem Hoengener Sportverein HSV 1916 geplant. Die gemeinsame Planung und Ausführung war für beide Vereine vorteilhaft, wurden doch deren Kassen nicht all zu sehr belastet.
Die Frauen der Schützenbrüder unternahmen einen ersten Versuch, am Vereinsleben mitzuwirken. Darauf reagierten die Männer sehr töricht. Am 15.5.1976 beschlossen die Schützenbrüder: Frauen, wird kein Versammlungsbesuch gestattet. Ebenso soll jegliches Stimmrecht den Frauen untersagt bleiben. Das muss diesen Gestandenen Männerverein doch sehr Nervös gemacht haben, denn wie sollten die Frauen Stimmrecht haben, wenn sie keine Versammlung besuchen durften. Doch jetzt ließen die Damen nicht mehr locker. Den Männern wurde richtig Druck gemacht. War doch ein vernünftiges Vereinsleben ohne die Damen nicht möglich. Schon viele Jahre Organisierten sie die Weihnachtsfeier das Pfarrfest oder die Cafeteria beim Vogelschuss und Schützenfest. Und so wurde gleich bei der nächsten Versammlung alles wieder geändert. Heute haben die Damen die selben Rechte im Verein wie die Männer, und übernehmen selbstverständlich wichtige Ämter im Vorstand. Im Jahre 2005 haben wir in der BRD die 1. Bundeskanzlerin. So geschehen, auf der Jahreshauptversammlung am 6. 1. 1979 als mit Anni Ramrath und Eveline Müller gleich zwei Damen, in den Vorstand gewählt wurden. Bei Festzügen bilden sie eine eigene Damengruppe und sehen blendend aus in ihrer schönen Tracht
Doch eines haben sich die Männer noch bewahrt, so glauben sie: noch dürfen die Damen nicht auf den Königsvogel schiessen. Dafür schiessen sie ihre Damenkönigin am Vogelschuss aus.
Aber ich denke es ist nur ein Frage der Zeit, sollten die Damen wieder ein wenig Druck auf die Schützenbrüder ausüben, dann werden wir bald eine Schützenkönigin in Hoengen krönen, was in anderen Schützenbruderschaften längst selbstverständlich ist.
1977
Alfred Körfer trat 1977 von seinem Amt zurück, er war verärgert und zog sich zurück, blieb aber weiter Mitglied in der Bruderschaft, der er seit 1955 angehörte und als Fähnrich oder Hauptmann die treue hielt. Leider ist Alfred, viel zu früh, in Jungen Jahren schon 1980 verstorben. Sein Vorgänger, Heinrich Müller, der dieses Amt schon einmal einige Monate ausgefüllt hatte, wurde bis zur Nächsten Jahres-Hauptversammlung zum 1. Brudermeister gewählt.
1977 wurde überlegt den Bezirksverband zu wechseln. Hoengen gehörte seit 1948 dem Bezirksverband Alsdorf an. Jetzt wollte wir aus sportlichen Gründen zum Jülicher Bezirksverband wechseln. Hatte man doch mit den Jülicher Vereinen, schon seit einiger Zeit einen regen sportlichen Austausch. Am 23.4.1977 wurde dann Abgestimmt und der Wechsel war vollzogen. Trotzdem pflegen wir mit den Schützenbruderschaften aus Alsdorf weiter guten Kontakt und besuchen regelmäßig, deren Schützenfeste und Veranstaltungen.


1979

Im Juni 1979 legte der 1. Brudermeister Heinrich Müller, sein Amt nieder und sein Stellvertreter Heinz Fleu , führte den Verein bis zur Neuwahl im Januar.                                                                                                               
Die Frauen der Schützenbrüder stellen den ersten Antrag als Aktive in die Schützenbruderschaft aufgenommen zu werden und auf den Königvogel mitschießen zu dürfen. Bisher werden sie als inaktive Mitglieder geführt. Der Antrag findet keine Mehrheit, statt dessen sollen die Damen mit einen Damenkönigsvogel einen eigenen Wettbewerb durch führen.
                                                                                                                    1982
Der Rest des alte Hochschiessstandes auf der Schützenwiese, muß leider wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Am 17.9. 1982 wurde beschlossen: Wer innerhalb von 5 Kalenderjahren 3 mal die Königswürde erringt, soll zum Kaiser erhoben werden. Bisher war es noch keinem Schützenbruder gelungen 3 mal in Folge den Königsvogel abzuschießen.
Gleichzeitlich wurde das Königsgeld in Anpassung an den ständigen Währungsschwund, auf 700 DM erhöht. Der jeweilige Schützenkönig muß ein Königsschild anschaffen, das nicht unter 350 DM kosten darf.
Alle Schützenbrüder zahlen beim Vogelschuß ein Startgeld „ Königsgeld „von 20 DM, das der König, zu seiner Unterstützung für sein Fest bekommt. Es ist jedem König überlassen wie er sein Fest gestaltet, aber einige Regeln sollte er zur Stärkung der Gemeinschaft schon einhalten. einhalten.
Das Schmücken seines Hauses übernehmen die Mitglieder, dafür sollte er sie mit Brötchen und Getränken versorgen, denn das Schmücken ist der eigentliche Auftakt für die darauf folgenden Kirmestage. An einem der Kirmestage wird das Königspaar von den Schützen nach Hause begleitet, mit Fahne und Hauptmann, wenn er noch durchgehalten hat, dann gibt es manchmal noch eine Rühreipfanne mit Schwarzbrot.
Am 20.9.1982 wurde ein 100 Mann Zelt angeschafft, es sollte beim Vogelschuss aufgestellt werden und bei schlechterem Wetter die Gäste vor der Witterung schützen.
                                                                                                              1984
Für Renovierungs Arbeiten an der Hoengener Kirche spenden die Schützen eine große Summe 2500 DM.
                                                                                                              1987
Matthias Fuchs wird der erste Kaiser in der Hoegener Bruderschaft. Er war König 1984,1985,und 1987 nach der neuen Regelung ist er nun erster Kaiser unserer Bruderschaft. Die Versammlung hat beschlossen eine Kaiserkette anzuschaffen, die aber im Besitze der Bruderschaft bleibt. Wird ein weiteres Mitglied Kaiser, muss eine zweite Kaiserkette besorgt werden.
                                                                                                              1989
In der Versammlung vom 9.4.1989 wird beschlossen einen Ehrenrat zu gründen. Personen, die sich für die Bruderschaft einsetzen und uns ein wenig unterstützen wollen.
Der Ehrenrat wird geführt vom Ehrenratssprecher Werner Kellermann. Beim Vogelschussschiessen sie ihren eigenen Ehrenratskönig aus und nehmen selbstverständlich am Festzug teil. Dabei lassen sie sich immer etwas einfallen.Einmal im Jahr veranstalten sie im Schießstand ihr Traditionelles Hopfenschiessen, dabei wird dann evtl. über die Bestellung weiterer Ehrenrats-Mitglieder beraten.
                                                                                                             1993
Seit 1993 Besuchen wir am Kirmessamstag, zwischen Sternenmarsch und Kirchgang, das Altenwohnheim in Hoengen. Ein einmaliges Erlebnis für unsere älteren Mitbürger, aber auch für uns, denn es ist eine wahre Freude für die Alten Menschen wenn wir mit unseren Kapellen bei ihnen aufmarschieren. Außerdem Besuchen uns die Bewohner des Altenwohnheims Kirmesmontag beim Kinderfest im Festzelt.
                                                                                                             1993
Bertel Mennicken heißt der neue Kaiser. In einem spannenden Vogelschießen nutzte der selbständige Sanitär- und Heizungsbauer seine letzte Chance. Nach 1989 und 1990 holte er mit dem 415. Schuß um 1:15 Uhr nachts den „zähen“ Vogel unter dem Jubel der Zuschauer von der Stange und errang ( mit dem 3. Königstitel in fünf Jahren ) somit Kaiserehren. Er ist damit unser zweiter Kaiser in der Bruderschaft. Bertel ist ein sehr arrangierter Vereinsmensch, neben den Schützen ist er noch bei den Exprinzen, im Turnverein, bei den Vereinten Freunden und im Karneval aktiv tätig. Beim Aufbau der Bühne in der Mehrzweckhalle für die Karnevals- Gemeinschaftssitzung verunglückte er schwer. So musste er zum Schützenfest eine Kutsche mieten, da er bei seinem Kaiserfest noch nicht voll genesen war und den langen Festzug zu Fuß nicht bewältigen konnte.
                                                                                                             1996
Seit 1972 Besucht die Schützenbruderschaft regelmäßig das Bundesschützenfest mit dem gleichzeitigen Bundeskönigsschießen. Einige male konnten sich Könige aus unserer Bruderschaft für das Bundeskönigsschießen qualifizieren, doch bei 180 Teilnehmern ist es nicht so einfach den Titel des Bundeskönigs oder des Diözesankönigs zu erringen.
Doch Nun hatten wir einen Kandidaten dem wir beste Chancen ausrechneten. Und tatsächlich in einem spannenden Wettkampf belegte unser König Helmut Krämer mit 29 von 30 möglichen Ringen, den zweiten Platz hinter dem Bundeskönig, der ebenfalls 29 Ringe erreichte und Helmut wurde Diözesankönig von Aachen. Die Freude war natürlich groß bei den Mitgereisten und den Mitgliedern in der Heimat. Bei der Ankunft in Hoengen wurde das Königspaar entsprechend empfangen. Mit Kapelle und Fackelzug ging es zur Schießhalle, wo dann noch kräftig und lange gefeiert wurde.
Doch nun kam sehr viel Arbeit auf uns zu der Diözesanvorstand von Aachen teilte uns mit, dass wir das Diözesan- Schützenfest ausrichten sollten. Ein großer Auftrag für unseren kleinen Verein, aber auch eine große Ehre für uns und unser Heimatdorf Hoengen. Viele auswärtige Vereine meldeten sich zum Festzug an. Letztendlich sammelten sich Sonntags zum Festzug des Diözesan Schützenfestes, 47 Schützenvereine viele Ortsvereine und 13 Musikkapellen auf dem Fußballplatz des Hoengener Sportvereins an der Martin-Struff-Str. Insgesamt waren es über 2000 Teilnehmer. Bei herrlichem Wetter zog ein riesiger Festzug durch unsere Straßen. Viel Arbeit wurde bewältigt und auch das Königspaar mußte einige Termine und Einladungen, in diesem Jahr bewältigen. Aber für uns war es ein ganz besonders schönes Schützenfest, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die nächsten Jahre sind ausgefüllt mit Aktivitäten des Vereins. Widererrichtung des Siersdorfer Wege Kreuzes welches unter Denkmalschutz steht, Aufbau einer neuen Jugendgruppe, Erweiterung des sehr gut eingeschlagenen Ehrenrates, Spendenaktion für die Brandopfer in der Langstrasse und Modernisierung im Technischen Bereich der Schießstände.

                                                                                                                 1999
Das Ehepaar Heinrich und Anne Deutschmann feierte am 15.5. 1999 seinen 60. Hochzeitstag: die Schützenbruderschaft nahm an der hl. Messe teil. Frau Änne Deutschmann ist die Enkelin von Wilhelm Ullerich, dieser hatte im Jahre 1875 in seinem Lokal in der Jülicherstraße zur damaligen Gründerversammlung aufgerufen. Seine Ur- Ur Enkelin Renate Behrendt geb. Ramrath leitete am 14. 8. 2000 als stellvertretende Brudermeisterin eine Monats- Versammlung und schloss die erste von einer Frau geleiteten Versammlung in der Vereinsgeschichte unserer Bruderschaft.

 

Schützenwiese

Seit einem Jahrhundert sind die Schützen im Besitz einer großen Wiese hinter der Hahnengasse. In dem alten Protokollbuch können wir lesen, dass dieses Grundstück gekauft wurde um darauf einen Schiessstand zu bauen.
„In den folgenden Jahren ist Beachtenswertes nicht zu erzählen, außer des am 8. April 1889 getätigten Ankaufs der den Erben Brosius +Weidenhaupt gehörenden Wiese an der Hahnengasse zum Preis von 739,-Mark seitens der Gesellschaft“. Bis dahin fehlte es den Schützen noch an einen eigenem Schiessstand. Die Vogelschüsse wurden teils in der Wiese des Heinrich Esser an der Hahnengasse, teils in der Wiese des Wilhelm Ullerich an der Landstrasse abgehalten. 1909 wurde unsere Wiese erweitert durch den Kauf eines weiteren Grundstückes von den Erben Boymanns zum Preis von 1000.-Mark. Die Schützenwiese ist jetzt mehr als 1,5 Morgen groß. Nun planten die Schützen 1927, darauf einen großen Hochschießstand zu errichten. Man besorgte sich Eisengerüstteile des stillgelegten Schachtes Maria-Reserve (Au Kull) und fertigte einen Hochstand von zirka 20 m Höhe an. Die schweren Holzvögel wurden an einer Eisenplatte verankert. Eine starke Seilwinde zog die Platte dann in die Höhe und mit schweren Bleikugeln wurde dann aus Vorderladergewehren geschossen, bis der Holzvogel zersplitterte. Wer den letzen Holzspan abschoss, der war der neue Schützenkönig. Unsere Schützenwiese hinter der Hahnengasse lag im Spätsommer und Herbst 1944 in den 3 Monaten, September,Oktober und November im HKF Hauptkampffeld der deutschen Stellungen gegen die in unser Vaterland eindringenden amerikanischen Truppen. Die grosse Seilwinde ist seit dem verschollen. Das beschädigte Eisengerüst rostete danach vor sich hin und einige Eisenträger stürzten bald herab. Selbst für das Vieh auf der Wiese wurde es zu gefährlich. Nach den Zweiten Weltkrieg wurden noch einige Vogelschusstage dort abgehalten. Man schoss aber ebenerdig auf eine große Eisenplatte. 1984 war es dann soweit, der alte Hochschiessstand musste leider abgerissen werden. Seit 1938 war er nicht mehr benutzt worden. Das alte Eisenrad aus einem Blindschacht von Au Kull, auf der Spitze des Hochstandes, über welches das Stahlseil lief, hat unser Schützenbruder Franz Mund, geborgen. Es steht heute noch als Andenken aus alter Zeit, am neuen Schießstand bei MUND-Krämer in der Marktstraße 18.

                                                                                                      Vogelschuss

Das Hauptereignis des Schützenjahres war seit je her, also vom Mittelalter ab, der Vogelschusstag. Wenden wir uns mal den alten Schützenbüchern unseres (beinahe) Nachbar-Ortes Kinzweiler zu. Darin finden wir viele Einzelheiten über den Ablauf eines Vogelschusstages: “Nach Beendigung des
Nachmittagsgottesdienstes erklang die Trommel, das war anfangs meistens die ganze Musik, dann ging es hinaus zum Schießplatz. Das ganze Volk folgte hintendrein. Von schneidigen Uniformen war noch nichts zu sehen. Höchstens einheitliche Hüte und die Offiziere trugen Schärpen und zuweilen Degen. Dann wurden die auf Stangen sitzenden Vögel aufgerichtet. In der Mitte des Platzes stand der große Königsvogel und etwas seitlich die sogenannten Preissvögel. Beim Schießen auf den Preisvogel konnte sich jeder Bürger beteiligen. Natürlich musste ein entsprechender Einsatz gezahlt werden. Preise wurden ausgesetzt für jeden abgeschossenen Flügel, den Kopf und den Rumpf. Bleiben wir jedoch noch beim Königsvogelschuss in alter Zeit. Nachdem die Stangen mit den Vögeln aufgestellt und die Schützen vollzählig eingeschrieben und angetreten waren, gab der Schiessmeister das Zeichen zum Beginn. Alle Anwesenden knieten nieder und beteten ein Vater unser, auf das kein Unglück beim Schiessen geschehe. Anschließend verlass der Schützenmeister die wichtigsten Schiessregeln, bei deren Überschreitung man empfindliche Bestrafung zu erwarten hatte. Wer ohne triftigen Grund bei einer Prozession ( Z. B. „de Bronk“ nicht teilgenommen hatte, war vom Schiessen ohnehin ausgeschlossen. Jeder Schütze musste alsdann die festgelegte Summe einzahlen. Die Gesamteinlage wurde später dem neuen König zur Bestreitung seiner Kosten ausgezahlt. Während die Schützen angespannt dem Schiessen folgten, jeder Schuss fachmännisch diskutiert wurde, bei jedem abgeschossenen Span in Jubel ausbrachen und natürlich das nötige Zielwasser nicht außer Acht ließen, hatte das Volk längst andere Unterhaltung gefunden. War dann schließlich der letzte Rest des Vogels von der Stange geholt, wurde der neue König unter Hochrufen von den Schützenbrüdern, aber auch von den anwesenden Amtspersonen beglückwünscht. Feierlich erhielt er die oft sehr kostbare silberne Kette umgelegt. Der Fähnrich schwenkte ihm zu Ehren die Fahne. Und dann ging es in festlichem Zuge ins Dorf zu einem Gasthaus, das der König bestimmen konnte. Für die Dauer seiner, in der Regel 1 Jahr andauernden Amtszeit, war der König die Glanzperson seiner Bruderschaft. Bei Aufmärschen und kirchlichen Anlässen erschien er mit seinen Offizieren und Schützen mit der Königskette geschmückt. Dem König widerfuhren von seiner Bruderschaft wie auch von der Bevölkerung viele Ehrungen. Er bekam von seinem Grundherrn einen Siegpreis, hatte oft mehrere Morgen Land steuerfrei und hatte die Nutzung bestimmter Wiesen (Königsbenden) frei. Außerdem war er von allen Spanndiensten sowie Kriegsdiensten befreit. Wer drei Jahre hintereinander König wurde, erhielt eine besondere Auszeichnung und meistens das doppelte Königsgeld.“ An manchen Orten durfte er sich Kaiser nennen. Kaiser gab es allerdings sehr selten. Es gibt noch alte Bruderschaften, die bisher keinen Kaiser hervorgebracht haben. Dagegen konnten die Hoengener Schützen schon zwei mal einen Kaiser bejubeln . Der König hatte den Schützen am Schützentage ein Essen auszugeben. Zwar bekam er auch früher schon einen angemessenen Zuschuss aus der Vereinkasse, trotzdem kam er nie billig davon. Auch heute kennen wir noch die Sitte, dass der König für seine Schützen einen reichlichen Umtrunk ausgibt und zum Königball seinem Ehren-Gefolge die Getränke frei hält, oder gar ein Essen ausgibt. Ein Königsgefolge mit Festzug durch den Ort in festlichen Gewändern und allem drum und dran, gab es früher noch nicht in dieser Art. Außerdem musste der König aus eigenen Mitteln der Bruderschaft ein silbernes Schild für die Königkette überreichen, welches künftig in dieser ein Glied bildete und vom Erfolg des Königs kündete.

 

                                                                            Die Königskette mit Silbervogel

Mit dem Schützensilber ist heute allgemein die Vorstellung von oft überladenen Königsketten mit zahlreichen Königsschilden verbunden, die jeweils von dem König an den Schützenfesttagen getragen und von ihm um einen neuen Schild bereichert werden.
Diese Form und Gebrauch haben sich aber erst im Laufe des 16. Jahrhunderts entwickelt. Die ältesten noch erhaltenen Ketten aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts sind noch den Ehrenketten vergleichbar, die Ratsherren , Bürgermeister oder Zunftmeister als Amtabzeichen trugen. Diese frühen Ketten hatten zunächst nur einen Anhänger mit der Darstellung des Bruderschaftspatrons oder einem Wappen des jeweiligen Landesherren. Denn erst im 2.Drittel des 16. Jahrhunderts wurden den Ketten die ersten Königsschilde hinzugefügt und als eindeutiger Hinweis auf das Vogelschiessen, wurden silberne Vögel daran gehängt. Im 17. Jahrhundert wurde es zur Pflicht, dass der jeweilige König einen Königsschild an die Kette anfügt. Königsschilde aus dem 16. Jahrhundert sind nur in geringer Zahl erhalten, meist die der Landesherren und des Adels. In keiner der Bruderschaften sind sie durch alle Jahrhunderte vollständig geblieben. Im laufe der Zeit haben sich die Formen der Silberplatten gewandelt. Die ältesten Platten sind meist flach, mit Gravierungen verziert, während im 18. Jahrhundert barocke, getriebene Arbeiten in den Vordergrund treten. Im 19. Jahrhundert nimmt das vom König gestiftete Silber oft die Form eines militärischen Ordenssternes an. Bei den neuzeitlichen Schilden, sind Einfallsreichtum und edles Material nur selten. Gelegentlich werden jedoch wieder Gold- und Silberschmiede beauftragt, Königsschilde anzufertigen. So hat zum Beispiel der König in Hoengen die Auflage, eine bestimmte Summe, seines Königgeldes, das er von der Bruderschaft erhält, für sein Schild einzusetzen. Oft sind, wie aus den Protokollbüchern hervorgeht, ältere Schilde in Notzeiten abhanden gekommen oder verkauft worden, oder zu kirchlichem Gerät gestiftet worden.
In den Protokollbüchern ist festgehalten, das es festgeschriebene Regeln gab, die in den alten Satzungen vorgeschrieben waren, woran sich der König zuhalten hatte.
„Die Bedingungen für den Königsvogelschuss waren sehr straff gehalten. Der König musste am Gottestrachttag, Fronleichnam, ein silbernes Merk-Zeichen oder Schild in die silberne Kette hängen, eines vorgeschriebenen Wertes. „Welcher dagegen thete, solle der Schützenbott denselben sein rohr abnehmen, bis er solches vollzögen“. Das war sehr deutlich gesprochen und ließ keinen Zweifel daran, dass man ihm sei Gewehr beschlagnahmte, bis er die Plakette gestiftet hatte.
Das Königssilber war der Stolz jeder Bruderschaft. Es wurde unter Doppelverschluß in einer Kiste aufbewahrt, zu der nur der König und der Brudermeister einen Schlüssel hatten. Es war wohl nicht in erster Linie die Freude am Ausschmücken des Königs, die diese Ketten entstehen ließ, sondern der erste Gedanke war wohl der, mit diesem Schmuckstück gleichzeitig ein sich immer mehrendes Wertstück zu schaffen. Die Schilder waren sämtlich aus Silber gefertigt und mit Sinnbildern geschmückt. Leider musste, in Notzeiten, oder bei besonderen Anlässen, im laufe der Jahrhunderte eine größere Anzahl Schilder verkauft werden, um Fahnen und andere Gegenstände anzuschaffen. Im Zweiten Weltkrieg ging unsere Königskette leider verloren, mit vielen anderen wertvollen Dingen. Doch fünf schöne Silber- Plaketten wurden wieder gefunden. Die älteste ist aus dem Jahre 1893.
Die silberne Königskette, Attribut jeder Bruderschaft, war in ihrer Grundausstattung oft eine Stiftung des Landesherrn. So auch in Aldenhoven, Dürboslar oder Kinzweiler. .
Aus eigenen mitteln musste der König seiner Bruderschaft ein silbernes Schild für die Königskette übergeben. Jede Bruderschaft ist im Besitze einer solchen, oft sehr wertvollen Kette, an der als Herzstück ein Silberner Vogel hängt. Wir kennen nicht den Spender, unseres Silbervogels, der an der alten Königskette hing, es fehlen leider Schriftliche Unformationen darüber.
Unser Kaiserpaar Wilhelmine und Bertel Mennicken, überraschten die Schützenbrüder und Schwestern eines Tages mit einem sehr wertvollen Geschenk. Bertel, der selber dreimal unsere Königskette tragen durfte, störte es schon lange, dass kein Silbervogel mehr an der Kette vorhanden war.
Und so stiftete er, mit seiner Frau Wilhelmine, der Schützenbruderschaft einen wertvollen, neuen Silbervogel, der nun wieder das Herzstück unserer Königskette bildet. Damit haben die Beiden der Bruderschaft einen großen Dienst erwiesen und die Schützen werden den ihnen, für diese großzügige Stiftung immer dankbar sein.

 

Schützenfahnen

Die Fahnen sind oft kostbare und alte Besitztümer der Schützenbruderschaften

1. Trauerfahne von 1879

2. Schützenfahne von 1908

3. Schützenfahne von 1966

4. Jugendstandarte von 1970

gestiftet und angefertigt von Peter und Ruth Herpers

5. Standarte vom Westdeutschen Schützen Verbandes von 1913

 

 

Brudermeister der Schützenbruderschaft Hoengen

1. 1875 Wilhelm Weidenhaupt

2. 1880 Wilhelm Josef Breuer
3. 1880 Wilhelm Weidenhaupt 1. Ehrenbrudermeister 1909
4. 1909 Herman Quaden
5. 1914 Wilhelm Kaldenbach
6. 1925 Wilhelm Kaldenbach
7. 1934 Heinrich Klever
8. 1948 Johann Ziegler 2. Ehrenbrudermeister 1958
9. 1958 Wilhelm Clemens
3. Ehrenbrudermeister 1971
10. 1969 Hubert Fleu
11. 1974 Heinrich Müller
12. 1975 Alfred Körfer
13. 1977 Heinrich Müller
14. 1979 Heinz Fleu
15. 1980 Siegfried Ramrath
16. 1988 Kurt Eitze
17. 1994 Lothar Hell
18. 1998 Toni Lauterbach
19. 2002 Lothar Hell
20. 2005 Bertel Mennicken

 

Seit 1756, der ersten urkundlichen Erwähnung der Schützen, waren als Pastor in der Mutter-Pfarre St. Cornelius Hoengen tätig:

Karl Balden 1740 - 1757
Pater Gerardo Kreetz 1756 - 1780
Johannes Peter Josef Bauer geb. in Hoengen 1780 - 1810
Anselm Spürck Franz Jos. Teod. Spüretz 1810 - 1814
Johann Gottfried Kuckertz 1814 - 1855
Johann Hilarius Jost 1856 - 1885
Johann Schetter 1885 - 1887
Conrad Albrecht Ley 1887 - 1898
Hermann Josef Dangela 1898 - 1903
Peter Heinrich Dürbaum Dechant 1903 - 1918
Christian Hugo Dechant 1918 - 1936
Bernhard Carl Schaffer 1936 - 1939
Edmund Schumacher 1939 - 1960
Arnold Adam Josef Scheufens 1960 - 1972
Johannes Palmen 1972 - 1999

 

 

Ehrenratsmitglieder gegründet 1989


Wolfgang Gebhardt +
Toni Arns +
Willi Kämmerling
Heinz Sauer
Jürgen Kochs +
Heinz Schüller
Willi Müller
Josef Moll
Werner Kellermann
Josef Berzen
Manfred Heinze
Gerd Ackermann
Helmut Klein
Heinz Aretz
Günter Vonhoengen
Klaus Groten
Hans Körfer I
Hans Körfer II
Fredy Plum
Reiner Hamacher


Schankwirtschaften bis 1940


Aus den Protokollen der Schützengesellschaft geht hervor, das von 1875 bis 1940 in folgenden Schankwirtschaften Versammlungen stattfanden.

Josef Becker Jülicherstr. Everts Schulstr.
Hermann Drehsen Josef Peter Carduck Marienstr.
M.J.Christian Ehser Marktstr. Heinrich K. Emundts Schillerstr.
Heinrich Kappertz Kirchstr. W. w. Frings
Franz Johnen Kirchgässchen Peter J. Hogen Marktstr.
Friedrich Prömper Kirchstr. Karl Kammel
Ww. Rahn Schillerstr. Heinrich Gillissen Kirchstr.
Ww. Thelen Marienstr. Hermann P. Schleipen Jülicherstr.
Wilhelm Ullerich Jülicherstr. Philipp Clemens Langstr.
August Ullerich Jülicherstr. Wilhelm Erkens Kirchstr.
Wilhelm J. Breuer Kirchstr. Peter J. Götting Kirchstr.
Leonard Dohms Kirchstr. Peter J. Lenzen
Wilhelm Dohmen Marktstr. Matthias W. Mertens
W w. Hansen Ludwig Pütz Kirchstr.
Josef Johnen Ph. Theile
Hubert Kügeler Kirchstr.

 

Gastwirtschaften in denen Versammlungen abgehalten wurden
1948 - 2006


1948 Josef Carduck Marienstr. 1959 Bernhard Gradel
Leonard Dohms Schillerstr. 1960 Peter Lehnen Friedensstr.
Josef Emundts Kirchstr. 1972 Ludwig Gillessen Schillerstr.
1949 Ullerich Jülicherstr. Schillings Schillerstr.
Franz Johnen Kirchgässchen Otto Drescher Marienstr.
Josef Frings Marienstr. Alexandrowitz Markstr.
Franz Kapperts Kirchstr. Josef Tillmans
1954 Werner Pütz Kirchstr. 1973 Ludwig Gillessen Schillerstr.
1955 Werts Jülicherstr. 2000 Heinz Aretz Kirchstr.
Präses der Schützen in Hoengen

 

 

Schützenkönige der Bruderschaft


1875 Hermann Steinbusch
1886 Wilhelm Hogen
1887 H.J.. Dressen
1903 Peter Steinbusch
1906 Hubert Kick
1909 Clemens Mund
1913 Josef Mund
1929 Johann Ziegler
1930 Josef Bruckmann
1931 Franz Mund
1932 Johann Ophoven
1933 Josef Bischoff
1934 Teodor Zachel
1935 Winand Karduck
1936 Johann Ziegler
1937 Hubert Kick
1938 Josef Bischoff
1949 Hubert Bauer
1950 Albert Roemer
1951 Hermann J. Carduck
1952 Josef Mund
1953 Franz Ripphausen
1954 Gottfried Pouels
1955 Cornelius Offergeld
1956 Johann Neus
1957 Johann Plum
1958 Wilhelm Clemens
1959 Franz Mund
1960 Franz Gillessen
1961 Ernst Schreiber
1962 Heinrich Müller
1963 Ludwig Lehmann
1964 Hubert Fleu
1965 Heinrich Müller 1. Bezirkskönig
1966 Wilhelm Clemens 2. Bezirkskönig
1967 Peter Esser
1968 Alfred Körfer
1969 Frans Dostalek
1970 Siegfried Ramrath
1971 Peter Herpers
1972 Wilhelm Clemens
1973 Peter Esser
1974 Egon Krüger
1975 Matthias Fuchs
1976 Siegfried Ramrath
1977 Heirich Müller
1978 Jakob Stoll 3. Bezirkskönig
1979 Klaus Stoll
1980 Jakob Stoll
1981 Franz Mund
1982 Jakob Stoll
1983 Gerd Becker
1984 Matthias Fuchs
1985 Matthias Fuchs
1986 Franz J. Dohmen
1987 Matthias Fuchs 1. Kaiser
1988 Kurt Eitze 4. Bezirkskönig
1989 Bertel Mennicken
1990 Bertel Mennicken 5. Bezirkskönig
1991 Martin Küsters
1992 Toni Bergs
1993 Bertel Mennicken 2. Kaiser
1994 Ralf Ramrath
1995 Helmut Krämer
1996 Helmut Krämer 6. Bezirkskönig Diözesankönig in Aachen 1996
1997 Lothar Hell
1998 Ralf Ramrath
1999 Heinz Wüllenweber
2000 Gert Madalinski
2001 Frank Mennicken
2002 Ralf Ramrath
2003 Heinz Schneiderwind
2004 Heinz Wüllenweber
2005 Helmut Behrendt
2006 Walter Kresin

 

 

Jugendprinzen der Bruderschaft

1957 Josef Meurer
1958 Alfred Körfer
1959 Hans Novack
1960 Hans Novack
1961 Arno Butz
1962 Georg Tillmann
1963 Helmuz Schwartz
1964 Robert Kanzler
1965 Manfred Müller
1966 Manfred Müller
1967 Peter Bergs
1968 N. ausgeschossen
1969 N. ausgeschossen
1970 Karl Heinz Baumann
1971 Horst Bayer
1972 Horst Bayer Bezirksprinz 1972
1973 Horst Bayer
1974 Karl Heinz Seidel
1975 Karl Heinz Seidel
1976 Günter Dzwiza
1977 Jürgen Becker
1978 Leo Fuchs
1979 Erich Krüger
1980 Karl Eitze
1981 Ralf Ramrath
1982 Renate Ramrath
1983 Renate Ramrath Bezirksprinzessin
1984 Renate Ramrath
1985 Frank Maier
1986 Reimond Kolmit

1987 Dirk Palmen
1988 Martin Fuchs Bezirksprinz 1988
1989 Heinz Peter Fuchs
1990 Dirk Dohmen
1991 Dirk Dohmen
1992 Stephan Nießen
1993 Stephan Nießen
1994 Stephan Nießen
1995 Stephan Nießen
1996 Gerd Wolter
1997 Gerd Wolter
1998 Gerd Wolter
1999 Sascha Mertens
2000 Sascha Mertens
2001 Sascha Wokurka
2002 Sascha Wokurka
2003 Sascha Wokurka
2004 N. ausgeschossen
2005 Tim Wüllenweber Bezirksprinz 2005
2006 Alexander Mazurczak

 

Schülerprinzen der Bruderschaft


1970 Karl Heinz Barth
1971 Karl Heinz Barth
1972 Wienand Körlings
1973 M. Vossel
1974 Jürgen Beckers
1975 Peter Stoll
1976 Roland Paul
1977 Frank Gerdes
1978 Horst Strzeletzki
1979 Kurt Gabel
1980 Petra eitze
1981 Stephan Gelen
1982 Jürgen Mayer
1983 Jürgen Mayer
1984 Christian Krämer
1985 Frank Müller
1986 Frank Müller
1987 Diana Weidler
1988 Heiz Peter Fuchs
1989 Nadine Stoll
1990 Nadine Stoll
1991 Dirk Göttgens
1992 Nadine Mennicken
1993 Stephanie Hell
1994 Stephanie Hell
1995 Sarah Salber
1996 Holger Kellenter
1997 Sascha Wokurka
1999 Kevin Wokurka
2000 Sascha Wokurka
2001 Dominik Adolf
2002 Oliver Plum
2003 Tim Wüllenweber
2004 Oliver Plum
2005 Fabian Cojai
2006 Anna Maria Mertens

 

Inaktivenkönige der Bruderschaft


1970 Josef Reuter
1971 nicht ausg.
1972 Michael Niester
1973 Michael Niesters
1974 Franz Gillessen
1975 Kurt Eitze
1976 Franz Gillessen
1977 Willi Peters
1978 Erika Eitze
1979 Luise Krüger
1980 Franz Gillessen
1981 Toni Stephan
1982 Heinz Ghislain
1983 Toni Stephan
1984 Josef Stöckmann
1985 nicht ausg.
1986 Werner Schulz
1987 Willi Lehmann
1988 Franz J. Mertens
1989 Heiz Stoll
1990 Elvira Bergs
1991 Hans Mertens
1992 Werner Kellermann

1993 Bert Geuten
1994 Michael Bundrock
1995 Steffi Kellermann
1996 Dirk Diederen
1997 Regina Kresin
1998 Gerd Madalinsky
1999 Rosi Wiesen
2000 Betina Körlings
2001 Karin Kellermann
2002 Walter Alexandrowitsch
2003 Reiner Hamacher
2004 Gereon Rother
2005 Marion Wegner
2006 Peter Steffens

 

Damenköniginnen der Bruderschaft

1981 Erika Eitze
1982 Ingrid Hell
1983 Ingrid Hell
1984 Anni Ramrath
1985 Ingrid Hell
1986 Ingrid Hell
1987 Katja Dzinga
1988 Irmgard Hütter
1989 Eveline Languch
1990 Christa Lauterbach
1991 Ingrid Hell
1992 Ingrid Hell
1993 Agi Krämer
1994 Ingrid Hell
1995 Ingrid Hell
1996 Marianne Schneiderwind
1997 Agi Krämer
1998 Sabine Mennicken
1999 Elvira Bergs
2000 Elvira Bergs
2001 Renate Behrendt
2002 Renate Wachhelder
2003 Renate Wachhelder
2004 Wilhelmine Mennicken
2005 Renate Wachhelder
2006 Renate Behrendt

 

Ehrenratskönige der Bruderschaft


1993 Wolfgang Gebhart +
1994 Heinz Sauer
1995 Werner Kellermann
1996 Wolfgang Gebhart
1997 Willi Müller
1998 Rene Hogen
1999 Werner Kellermann
2000 Gerd Ackermann
2001 Werner Kellermann Ehrenratssprecher
2002 Gerd Ackermann
2003 Heinz Aretz
2004 Helmut Klein
2005 Willi Müller
2006 Willi Mülller

 

 

 

Wiedererichtung des Siersdorfer Kreuzes 1987


1986 trat unser Heimatforscher Heinz Schüller mit der bitte an die Schützenbruderschaft, das alte Wegekreuz an der verlängerten Hahnengasse, das „ Siersdorferkreuz „ wieder zu errichten und gleichzeitig eine Patenschaft zu übernehmen.
Die Schützenbrüder waren sofort bereit diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen und begannen unverzüglich mit den Vorbereitungen. Zunächst wurde eine Bestandsaufnahme gemacht. Das alte Kreuz lag halb untergepflügt nicht mehr an seinem ursprünglichen Standplatz und war in einem sehr schlechten Zustand. Unser damaliger Brudermeister Siegfried Ramrath, nahm sich seiner an und restaurierte das schmiedeeiserne Wegekreuz in seiner Werkstatt. Architekt Heinz Funken erstellte uns einen Entwurf zur Wiederaufstellung des denkmalwerten Kreuzes. Unverzüglich wurde mit den Arbeiten begonnen. Findlinge wurden besorgt, ein festes Fundament erstellt. Mit alten Plastersteinen wurde eine stabile Unterlage für das schmiedeeiserne Wegekreuz verlegt. Franz Mund übernahm die Bepflanzung der Anlage. Er setzte kleine Korkenzieherweiden um diesen Platz. Odilia Emundts aus der Kirchstraße, die noch im hohen von 90 Jahren, Spaziergänge in die Gemarkung Hoengen unternahm, pflanzte einen kleinen Birkenbaum an gleicher Stelle. Im laufe der Zeit ist daraus ein wunderschöner Rastplatz entstanden, an dem so mancher Spaziergänger einen Augenblick verweilt. Unsere Freunde vom Ehrenrat, unter der Leitung von Werner Kellermann, die unsere Schützenbruderschaft schon seit Jahren unterstützen, stifteten eine Marmorplatte mit dem Namen des Kreuzes und der Patenschaft.
Heinz Schüller, der sich schon seit Jahren, für unser Hoengen einsetzt, hat einiges über unser Siersdorfer Kreuz heraus gefunden und zusammen getragen.
Das Siersdorfer Kreuz steht an einem Punkt, an dem die Hahnengasse, der Siesdorfer Weg, einen großen Fuhr-und Heerweg des Mittelalters kreuzt. In der Tranchot Karte (1803-1820) ist dieser Weg, als Grand Chemin de Maastricht a´ Jülich ausgewiesen. Er führt bei Herzogenrath über die Wurm und kommt über Bierstraß, Zopp, südlich an Alsdorf vorbei (Weinstraße), über Schaufenberg und die jetzige L 47, in direkter Linie zu der Stelle, an der unser Siersdorfer Kreuz steht auf Schleiden zu und erreicht dort, am Südpunkt von Schleiden, an der Villa, erstes Haus links die B 1.
(Grand Chemin) heißt großer Weg und bedeutet Landstraße, Fuhrweg. Unser Weg geht über Jülich durch bis Köln. Er ist mithin die große mittelalterliche Verbindungsachse zwischen Köln und Maastricht, also zwischen Rhein und Maas.
Wir merken also, dass an bedeutenden, alten Landstraßen und Handelswegen des Mittelalters vielerlei Markierungen und Symbole stehen. Ein solches Zeichen ist offenbar auch unser Siersdorfer Kreuz.
Der Landeskonservator meint ganz schlicht: „ Unser Siersdorfer Kreuz ist ein Feldkreuz des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein schmiedeeisernes Kreuz ohne Korpus mit Lilienkreuzenden“.
Die Betreuung unseres Kreuzes, hat die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Hoengen übernommen. Sie hat nicht nur dieses Kreuz neuerstellt und würdig gestaltet, sie hat auch bei der ersten kritischen Probe gezeigt, wie ernst sie es mit dieser Aufgabe meint und nach einer erheblichen Beschädigung des Kreuzes durch dumme Menschen dafür gesorgt, das es wieder instandgesetzt wurde. Das alte Wegekreuz,( Siersdorfer Kreuz,) steht heute unter Denkmalschutz.“

 

 

Eine alte Schützenfamilie

Wilhelm Ullerich*1823+1892 Mitgründer der Schützenbruderschaft 1875.
Sein Sohn August Ullerich *1863, + 1944 wurde 1899 als Ehrenmitglied aufgenommen.
Seine Enkeltochter Änne Deutschmann geb. Ullerich und sein Enkel Hermann Ullerich sind Mitglied der Bruderschaft seit 1948.
Seine Ur- Enkeltöchter Anni Ramrath +Christel Encke waren Schützenköniginnen 1970,1976 und1986. Sein Ur-Ur- Enkel Ralf Ramrath, war Schützenkönig 1994+98+2002.
Seine Ur-Ur- Enkelin Renate Behrendt wurde Damenkönigin 2001+2006.
Sein Ur-Ur-Ur- Enkel Sacha Wokurka wurde zum 2001+02+2003 zum Jugendprinzen gekrönt. Also man kann sagen ,die Hoffnung und der Glaube, die Wilhelm Ullerich damals in die wiedergegründete Schützenbruderschaft steckte, hat er an seine Familie und seine Nachfahren weiter gegeben, und für die kommenden Jahre werden wieder einige dieser alten Schützenfamilie uns die Treue halten und für das Weiterbestehen unserer Schützenbruderschaft in Hoengen sorgen.
Die Schützenbruderschaft heute, ist bemüht die alten Traditionen zu pflegen und für kommende Generationen zu bewaren. Aber die Schützen sind auch ein Sportverein, der den Schießsport pflegt. In den Wintermonaten werden Wettkämpfe im Schiessport durchgeführt und ähnlich wie im Fußball, geht es um Auf- und Abstieg. Je sechs Schützen bilden eine Mannschaft und jeder Schütze hat dann 30 Schuss ins Ziel zu bringen. Hohe Konzentration, gleichmäßige Kraftverteilung und eine gute Ausrüstung, darauf kommt es an beim Schießsport. Die Mannschaft mit den meisten Ringen, erhält dann 2 Punkte. So trifft man sich wöchentlich zum Training und beim gemütlichen zusammensein im Schießstand, wenn die grünen Schützenröcke im Winter eine Pause einlegen.
Nun feiert unsere Schützenbruderschaft in diesem Jahr ihr 250. Bestehen. Gleichzeitig findet im Ortsteil Hoengen unser Bundesbezirksfest des Bezirksverbandes Jülich statt.
Wieder wartet auf uns eine grosse Aufgabe die es zu bewältigen gilt. Ein sehr großer Festzug wird durch Hoengen ziehen. Die Straßen und Häuser werden geschmückt sein und ein großes Zelt, wird auf der Festwiese, auf die vielen Gäste warten.
So bemüht sich die örtliche Bruderschaft um das noch dörflich geprägte Miteinander im Ortsteil Hoengen, um Glaube ,Sitte und Heimat, wie es auf unseren Fahnen und Bannern geschrieben steht, in der Hoffnung, das geschaffene den nächsten Generationen zu bewahren und weiter zugeben.
Dieser Bericht erfasst einen großen Teil der 250 Jahre Vereinsgeschichte der Hoengener Schützenbruderschaft, und mit ihrer Hilfe, liebe Hoengener, werden wir sie noch etwas weiter Schreiben können. Ich konnte hier nur eine Art Streifzug durch die jüngere Geschichte der St. Seb. Schützenbruderschaft aus Hoengen unternehmen. Vieles mussten wir auslassen, vielleicht ist es später einmal möglich, die Arbeit fortzusetzen.

Allen Gästen und Festteilnehmern des 250. Jährigen Jubelfestes, wünschen wir schöne und unterhaltsame Stunden im Kreise unserer großen Schützenfamilie
Und falls wir darüber hinaus dem einen oder anderen Anreiz gegeben haben, der St. Seb. Schützenbruderschaft beizutreten, so wird er in unserer Gemeinschaft herzlich willkommen sein.

 


Erarbeitet 2005 von Helmut Krämer, Alsdorf-Hoengen unter Verwendung der Quellen:

Altes Protokollbuch der St. Sebastianus Schützen Hoengen von 1875
Chronik von 1914
Pastor Arnold Adam Josef Scheufens, Festschrift 1966
Kaplan Günter von den Drisch , Festschrift 1959
Protokollbücher der Bruderschaft von 1948-2005
Festschriften von Kinzweiler, Aldenhoven, Dürboslar,
Aus alter Wurzel, Schützenwesen am Niederrhein 1993 von Hildegard und Gerhard Feltgen
500 Jahre Rheinisches Schützenwesen, 1974, Ausstellungs-Katalog, Kreismuseum Zons
Heinz Schüller, “Hoengener, Daten und Ereignisse aus der Geschichte der Gemeinde und der Mutterpfarre Hoengen,( umfassend die Orte Hoengen, Bettendorf, Duckweiler, Warden, Mariadorf, Blumenrath und Begau ) Band I, 2001 und Band II, 2004“

„Obwohl Heinz Schüller mit der Fertigstellung seines 3. Buches ( Hoengen Band III beschäftigt ist, stand er mir immer mit Rat und Tat zur Seite und war mir eine große Hilfe.
Ihm möchte ich ganz besonders danken und möchte noch einmal auf seine interessanten Bücher hinweisen ( Hoengen Band I-II die auch mir eine große Hilfe waren und ich kann nur jedem Bürger der alten Gemeinde Hoengen empfehlen sie einmal zu lesen.“

 

                                                                                                        Zitat:

„Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen und wie die Fische zu schwimmen,

aber wir haben die einfache Kunst nicht gelernt, als Brüder zu leben“.

 

                                                                                                   Dr. Martin Luther King

 

 

Quelle der Chronik : Festschrift 250 Jahre St.Sebastianus Schützenbruderschaft Hoengen e.V. 1756